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Castrop-Rauxel: Naturhindernisrennbahn

Wo früher Pferderennen stattfanden, können Sie heute auf einem 4,3 Kilometer langen Pfad das hügelige Gebiet zwischen der Cottenburgschlucht, dem Schellenberg und dem Schloss „Haus Goldschmieding“ erkunden. Die ehemalige Rennstrecke in Castrop wurde 2004 in ein vielseitiges Naherholungsgebiet umgestaltet. Dabei wurde das Gelände selbst kaum verändert. Bis heute prägen Ligusterhecken das Bild, die früher den Rennparcours säumten oder als Hindernisse dienten. Auf Wanderwegen können Sie Wald und Wiesen durchstreifen und an 22 Stationen viel Spannendes zu heimischen Tieren und Pflanzen und ihren Lebensräumen, zu den Gewässern in der Region und zur Geschichte der Rennbahn erfahren. Auf einem Spielplatz können sich die Kleinen austoben.

Besonderheiten:

  • Vielseitiges Naherholungsgebiet auf ehemaliger Rennstrecke
  • Wanderpfad über eine ehemalige Naturhindernisrennbahn
  • 22 Stationen mit Spannendem zu heimischen Tieren und Pflanzen sowie zur Geschichte der Rennbahn
  • Haus Goldschmieding mit Schlosspark und Teich
  • Spielplatz

 

Wo früher Pferderennen stattfanden, können Sie heute auf einem 4,3 Kilometer langen Pfad das hügelige Gebiet zwischen der Cottenburgschlucht, dem Schellenberg und dem Schloss „Haus Goldschmieding“ erkunden. Die ehemalige Rennstrecke in Castrop wurde 2004 in ein vielseitiges Naherholungsgebiet umgestaltet. Dabei wurde das Gelände selbst kaum verändert. Bis heute prägen Ligusterhecken das Bild, die früher den Rennparcours säumten oder als Hindernisse dienten. Auf Wanderwegen können Sie Wald und Wiesen durchstreifen und an 22 Stationen viel Spannendes zu heimischen Tieren und Pflanzen und ihren Lebensräumen, zu den Gewässern in der Region und zur Geschichte der Rennbahn erfahren. Auf einem Spielplatz können sich die Kleinen austoben.

Aussicht über die Rennbahn und die Altstadt

Sie beginnen Ihren Spaziergang über das weitläufige Gelände am besten westlich der Rennwiese an der Bahnunterführung Tiergartenstraße. Nehmen Sie die rechte Abzweigung, biegen Sie dann direkt wieder rechts ab und folgen Sie dem Lauf des Landwehrbachs bis zum Hotel an der Cottenburgschlucht. Dort laufen Sie nach links in den Wald hinein. Der schmale Weg führt Sie unter Bäumen hindurch nach einem kurzen Stück wieder ins Freie. Hier laufen Sie ein Stück bergauf und gelangen so zu einem Aussichtspunkt, von dem aus Sie einen schönen Blick über die Naturhindernisrennbahn und bis zu den Kirchtürmen der Castroper Altstadt genießen können. Die Wiesen sind immer wieder von künstlich angelegten Hecken unterbrochen, die heute für viele unterschiedliche Tiere, Vögel und Insekten Lebensräume und Nistplätze bieten. Auf der Wiese unterhalb des Aussichtspunktes erblühen im Frühjahr und Sommer verschiedene Pflanzen, die mit dem trockenen und nährstoffarmen Boden des Rennbahngeländes gut zurechtkommen.

Rauf auf den Schellenberg

Entfernen Sie sich anschließend noch einmal von der Rennwiese und folgen Sie nach rechts bergauf der Tiergartenstraße, die kurz hinter dem Waldweg aus der Schlucht heraus kreuzt. Sie überqueren dann die Dortmunder Straße und folgen ein kurzes Stück der Adlerstraße. Scharf links biegt von hier aus ein Weg in den Schellenberger Wald ab, in dem Sie zwischen hohen Eichen und Buchen spazieren. Zwischendurch sehen Sie immer wieder die Kirchtürme der Altstadt durch die Bäume blitzen.
Biegen Sie nach etwa 350 Metern durch den Wald erneut scharf links ab. Sie laufen nun in die Anlage des Kleingartenvereins am Schellenberg und spazieren auf dem Hauptweg bergab durch die Gärten. Fast am Ende dieses Weges biegen Sie nach rechts ab und gehen Sie am Parkplatz entlang. An der Minigolfanlage auf der anderen Seite der Heinrichstraße biegen Sie wieder nach rechts in den Wald ab.

Rennwald mit Schloss aus dem 16. Jahrhundert

Zwischen den Bäumen fließen kleine Quellbäche, die Sie bei Ihrem Spaziergang auf Brücken überqueren können. In diesem Rennwald sind außerdem Feuersalamander zu Hause. Sie können das Waldgebiet auf vielen verschiedenen großen und kleinen Runden erkunden. Um auf dem kürzesten Weg zum Haus Goldschmieding zu gelangen, einem kleinen Schloss aus dem 16. Jahrhundert, laufen Sie am besten nur eine kleine Runde durch den Rennwald. Gehen Sie dafür auf dem kurz nach der Minigolfanlage eingeschlagenen Waldweg geradeaus in Richtung Nordosten. Biegen Sie an der nächsten Wegkreuzung rechts und an der nächsten Gabelung links ab. An der nächsten Kreuzung sehen Sie links schon den Schlosspark Goldschmieding mit seinem großen Teich, auf dem viele wilde und zahme Wasservögel zu Hause sind. Auf einem geschwungenen Weg gelangen Sie zum Haus Goldschmieding und können hier nicht nur die Schlossgebäude, sondern auch die prächtigen Beete und Hecken bewundern, die davor und dahinter liegen. Unterhalb des Schlosses verlassen Sie die Anlage durch zwei Torpfeiler wieder und gelangen so direkt zur Dortmunder Straße.

Zeitschnecke und Naturschutz-Teich

Überqueren Sie diese Hauptstraße und laufen Sie wieder auf die ehemalige Rennwiese. Auf diesem Weg begegnet Ihnen eine Zeitschnecke: Am Boden wurden verschieden alte Steine in Schneckenform angeordnet, die Sie durch die verschiedenen Epochen der Erdgeschichte führen. Wenn Sie sich an der ersten Gabelung links halten, laufen Sie zu einem großen Teich, der unter Naturschutz steht. Dieses Biotop zeigt mit unterschiedlichen Zonen das Zusammenspiel der heimischen Pflanzen- und Tierwelt rund um das Wasser.

Die Geschichte der Rennbahn

Im 19. Jahrhundert war der Pferderennsport in Europa auf seinem Höhepunkt, die Rennen fanden aber normalerweise auf flachem Gelände statt. Der aus Irland zugewanderte Unternehmer Thomas Mulvany wollte das ändern und die Wettkämpfe in Castrop künftig sportlicher gestalten. Deshalb ließ er auf dem hügeligen Wiesengelände um das Haus Goldschmieding herum, das ihm seit 1872 gehörte, nach englischem Vorbild eine Naturhindernisrennbahn anlegen. Das erste Rennen auf dieser Strecke fand am 31. Juli 1875 statt und lockte die Teilnehmer mit 2.900 Mark Preisgeld. Der Parcours verlief damals in einem großen Bogen um das Haus Goldschmieding herum, das bis 1914 in der Mitte der Rennstrecke lag. Die Route führte von der Höhe der Cottenburger Schlucht im Süden und hinab durch das Tal über Gräben, Wälle und Hecken hinweg. Im Osten mussten die Reiter den Schellenberg hinauf und im Norden hinter Haus Goldschmieding wieder hinunter. Am Waldrand entlang ging es danach wieder zur großen Rennwiese in Richtung Cottenburg hinauf.

1914 fanden auf der Rennbahn die letzten Wettkämpfe vor dem Ersten Weltkrieg statt. Erst ab 1928 wurden auf der Strecke wieder Reit- und Fahrturniere veranstaltet. 1938 gestaltete der Graf von Schmettow das hügelige Gelände zusammen mit einem Fachmann aus Berlin zu einem Parcours mit insgesamt 17 Hindernissen um. So entstanden eine Jagdbahn, eine Querfeldeinbahn mit Naturhindernissen aus Ligusterhecken und Wassergräben und eine Flachbahn, die gänzlich ohne Hindernisse auskam. 1939 fand auf diesem Parcours das letzte Rennen vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges statt. Danach kam der Rennbetrieb nie mehr richtig in Gang und wurde 1970 endgültig eingestellt.

1997 erarbeitete die Stadt ein Konzept, um die ehemalige Naturhindernisrennbahn wieder sichtbar und erlebbar zu machen. 2004 wurden auf der Grundlage dieser Pläne Teile des früheren Parcours‘ mit seinen natürlichen Hindernissen wiederhergestellt. Weiße Pfosten markieren heute den Verlauf und den Zieleinlauf der ehemaligen Rennstrecke. Im Zuge der Umgestaltung ließ die Stadt auch den Zielrichterturm an seiner ursprünglichen Stelle und in ähnlicher Form wiederaufbauen. Der einzige Unterschied zu früher: Der Turm besteht aus Stahl, nicht aus Holz.

Anfahrt

Naturhindernisbahn
Dortmunder Straße
44575 Castrop-Rauxel

www.castroper-rennen.de

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Öffnungszeiten

ganzjährig jederzeit zugänglich

Eintritt

Eintritt frei

Denkmalgeschützt

Diese Anlage steht unter Denkmalschutz.


Gartendenkmale

Bau- genauso wie Gartendenkmale bedeuten uns allen etwas, denn sie prägen den Alltag jedes Menschen wie kaum eine andere Kunstform. Ein Gartendenkmal ist durch verschiedene Landesdenkmalschutzgesetze definiert und geschützt. Wichtig ist, dass das Gartendenkmal einer abgeschlossenen Epoche angehöret und eine kulturhistorische Einordnung nachvollziehbar ist. Die Gartendenkmalpflege des LWL inventarisiert historische Gärten und Parkanlagen sowie andere gestaltete Landschaftsteile. Die Gartendenkmalpfleger:innen unterstützen die Unteren Denkmalbehörden mit Fachgutachten, um denkmalwerte Freiräume unter Schutz zu stellen. Zur Rekonstruktion von historischen Gartenanlagen können Parkpflegewerke entwickelt und im Anschluss Parkpflegeseminare umgesetzt werden.