Telgte: Emsauenpark
Die grünen Auen der Ems, östlich des historischen Ortskerns, sind Stadtpark und naturnaher Lebensraum für heimische Tiere und Pflanzen zugleich. Bei einem Spaziergang durch die weitläufige Grünanlage begegnen Ihnen immer wieder Reste einer mittelalterlichen Burg oder Spuren von Anlagen aus der Zeit Napoleons. Auf Ihrem Weg liegen außerdem noch viele weitere interessante Denkmäler. Auf der Dümmert-Insel breiteten die Stadtbewohner von Telgte früher ihre Wäsche zum Bleichen aus und bauten Obst und Gemüse an – heute laden dort Rasenflächen und ein großer Abenteuerspielplatz zum Ausspannen und Toben ein.
Um den Park von der Telgter Innenstadt aus zu erkunden, beginnen Sie Ihren Spaziergang am besten am Rathaus, lassen die Bootshäuser links liegen und folgen dem geschwungenen Weg zwischen den naturnahen Teichen. Wenn Sie sich danach links halten, erreichen Sie nach kurzer Zeit einen kleinen bewaldeten Hügel an der Ems: den Napoleonshügel. Er diente einst als Unterbau für eine Brückenkonstruktion und wurde von französischen Truppen im Jahr 1812 angelegt. Darüber sollte einmal eine vierspurige Militärstraße von Wesel nach Hamburg führen. Die Brücke wurde jedoch nie gebaut, denn die Arbeiten wurden mit dem Ende der Herrschaft Napoleons eingestellt. Heute ist der Hügel von Stieleichen bedeckt und liegt auf einer kleinen Waldfläche im Emsauenpark.
Besonderheiten:
- Kreuzweg, Grabhügel, mittelalterlicher Turmhügel
- Abenteuerspielplatz
- renaturierte Flussauen
Kreuzweg, Grabhügel und mittelalterliche Turmburg
Etwa einen Kilometer weiter flussaufwärts, am gegenüberliegenden Ufer der Ems, können Sie noch tiefer in die Geschichte der Region eintauchen. Zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert lag hier der Wohnsitz der Familie Vechtrup. Die Turmburg, in der sie lebte – auch Motte genannt –, war von einem breiten Graben umgeben und stand auf einem Hügel. Die Reste dieser Anlage sind bis heute erhalten.
Sie erreichen den Burghügel über eine Fußgängerbrücke über die Ems und einen Holzsteg, der Sie sicher durch einen kleinen Auenwald bis zur sandigen Kante der Terrasse an den Flussniederungen führt. Auf dem Weg kommen Sie an einem kleinen, neugotischen Backsteinhäuschen vorbei. Dieses Gebäude ist eine von insgesamt zwölf Stationen des alten Telgter Kreuzweges, der seit 1899 existiert und mitten durch eine gepflegte Grünanlage mit schattenspendenden Bäumen verläuft. Seit 1911 gibt es in den Emsauen außerdem noch einen Rosenkranzweg. Fünf der religiösen Kleindenkmale, die aus Ibbenbürener Sandstein gefertigt wurden und am Rande des Weges stehen, sind bis heute erhalten.
Wenn Sie auf dieser Uferseite bleiben und weiter flussaufwärts wandern, finden Sie einen nachgebauten Grabhügel aus der Bronzezeit. Solche Erdhügel, die mit einer doppelten Reihe aus Holzpfosten abgestützt waren, sind auf den sandigen Hochterrassen der Ems auch heute noch oft zu finden.
Anfahrt
Emsauenpark Telgte
Antoniusstraße
48291 Telgte
Besucherinformationen:
Tourismus + Kultur Telgte
Kapellenstraße 2
48291 Telgte
Tel.: 02504 690100
Fax: 02504 690109
tourismus@telgte.de
www.telgte.de
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Öffnungszeiten
ganzjährig zugänglich
Eintritt
Eintritt frei
Fachinformationen
Weitere Informationen zur Anlage erhalten Sie im Kulturlandschafts-Informationssystem LWL-GeodatenKultur.
In LWL-GeodatenKultur finden Sie Interessantes und Wissenswertes zum reichen bau- und landschaftskulturellen Erbe von Westfalen-Lippe. Entdecken Sie Spuren und Zeugnisse der Vergangenheit. Diese erzählen von der geschichtlichen Entwicklung unserer vielfältigen Kulturlandschaften. Baudenkmäler, Bodendenkmäler und Gartenanlagen sind wertvoller Teil des kulturellen Erbes. Auch historische Kulturlandschaftselemente wie Hohlwege, Bildstöcke, Alleen und alte Landnutzungsformen wie Niederwälder gehören dazu. In seiner Gesamtheit bestimmt das kulturelle Erbe die charakteristische Eigenart der westfälisch-lippischen Kulturlandschaften.