Soest: Gräfte und Wallanlage
Ein Spaziergang entlang der ehemaligen Gräfte und Wallanlage in Soest ist der schönste Weg, um diese Stadt zu entdecken. Sie wandern hier auf einer Promenade, die von rund 600 Linden gesäumt wird und die die Altstadt umrundet. Unterwegs haben Sie einen herrlichen Ausblick auf die markanten Kirchtürme, Giebel und Dächer von Soest. Wenn Sie sich die Fachwerkhäuser im Stadtkern gern aus der Nähe anschauen möchten, biegen Sie einfach an einer der vielen kleinen Straßen ab, die die Promenade mit dem historischen Stadtteil verbinden. Wenn Sie auf der Wallanlage bleiben, begegnen Sie auf ihrem Spaziergang Resten der historischen Stadtbefestigung und jüngeren Skulpturen. Ein Highlight für Familien: Die Kinder können sich unterwegs auf mehreren Spielplätzen austoben.
Auf der rund 2,5 Kilometer langen Promenade führt Ihre Tour Sie an der Wallmauer und den Ruinen der alten Wehrtürme von Soest entlang. Dank dieser stummen Zeitzeugen, die auf dem größten Teil der Strecke noch zu sehen sind, kann man sich bis heute sehr gut vorstellen, wie diese Wehranlage im Mittelalter einmal ausgesehen haben muss. Der im Jahr 1230 erbaute Katzenturm im Süden der Altstadt ist sogar vollständig erhalten. An diesem Punkt Ihres Ausflugs sollten Sie unbedingt einen kleinen Abstecher in den 1960 angelegten Rosengarten unternehmen, der im ehemaligen Stadtgraben unterhalb der Wallmauer angelegt wurde. Die Rosen blühen hier bis in den Herbst hinein – und im Frühjahr erstrahlen zusätzlich die Blüten von Magnolien und japanischen Kirschen.
Besonderheiten:
- Promenade um die Altstadt
- mittelalterlicher Wehrturm und historisches Stadttor
- Rosen- und Magnoliengarten
- Spielplätze
Prachtvolles Stadttor und Pilgergasthaus
Der nächste Wallabschnitt ist vor allem für Geschichtsinteressierte spannend. Wenn Sie der Promenade vom Katzenturm aus im Uhrzeigersinn weiter folgen, gelangen Sie zum einstigen Jakobitor. Einige Straßennamen in der Stadt erinnern noch heute an das prächtige Bauwerk. Auf der Ecke zwischen Promenade und Jakobistraße steht das Pilgrimhaus. Es ist eines der ältesten Gasthäuser Westfalens, in dem schon im 14. Jahrhundert Pilger während ihrer Reise auf dem Jakobsweg rasteten.
Von den ehemals zehn Stadttoren der Befestigungsanlage ist heute nur noch das Osthofentor erhalten, das in der Zeit von 1523 bis 1526 erbaut wurde. Wer mehr über dieses beeindruckende Bauwerk und die damit verbundene Stadtgeschichte erfahren möchte, ist hier genau richtig, denn im Turm gibt es ein Museum. Die Ausstellungen erzählen von der Soester Vergangenheit und zeigen eine Sammlung aus 25.000 mittelalterlichen Armbrustbolzen.
Windmühlenberg und Spielstationen für die Sinne
Am Jakobi-Nötten-Wall im Westen der Altstadt ist die Promenade an einer Stelle halbkreisförmig verbreitert. Auf den ersten Blick wirkt dies wie der Rest eines Wehrturmes – aber tatsächlich ist es das Fundament einer Bockwindmühle. Zwischen etwa 1340 und 1750 standen mehrere solcher Mühlen direkt am Wall. Das Fundament, das hier noch zu sehen ist, ist das einzige Überbleibsel aus dieser Zeit.
Tipp: Wenn Sie zwischendurch eine Kaffeepause einlegen möchten, folgen Sie am Windmühlenberg einfach der Treppe, die Sie von hier aus direkt in die Altstadt führt. Wenn Sie lieber noch etwas im Grünen unterwegs sein möchten, laufen Sie einfach die Promenade weiter entlang. Oder Sie besuchen den nahegelegenen Bergenthalpark: In seinen Ursprüngen ein großzügiger Adelshof der Familie von Bockum-Dolffs mit Elementen des 17. und 18. Jahrhunderts. Seinerzeit bestand der Hof aus einem Wohnhaus, einer Scheune, Stallungen und Gärten sowie einem Teehaus. In der noch heute erhaltenen Fachwerkscheune lebte und arbeitete Hugo Kükelhaus, ein Tischler, Architekt, Künstler und Pädagoge. Dessen unverändertes Arbeitszimmer können Sie hier besichtigen. Auch auf der Grünanlage selbst hat Kükelhaus Spuren hinterlassen: Er entwarf und baute verschiedene Spielstationen in den Park, an denen Sie Ihre Sinne entdecken und schärfen können. Oder Sie gehen einfach nur spazieren und halten dabei Ausschau nach seltenen Bäumen, wie zum Beispiel der Farnblättrigen Buche und der Eichenblättrigen Hainbuche.
Exotische Pflanzen und moderne Kunstwerke
Zurück zur Promenade: Auch hier gibt es einige exotische Bäume und Sträucher zu entdecken. Am auffälligsten ist dabei wohl der Urwaldmammutbaum, der alle anderen Pflanzen bei weitem überragt. Darüber hinaus werden Ihnen am Rand des Fuß- und Radwegs immer wieder jüngere Skulpturen auffallen. Highlight unter diesen Kunstwerken sind die „Tanzenden Bären“. Sie erinnern an den Soester Tierpark, der in den 1950er- und 1960er-Jahren im Wallgraben angesiedelt war. Der heimische Künstler Fritz Viegener schuf die Bären im Jahr 1969 aus Grünsandstein, einem Material, das aus dem benachbarten Anröchte stammt. Damit arbeitete auch der Soester Künstler Bernd Ellebracht. Er schuf daraus einen Quader mit keilförmiger Spitze, der einem Amboss ähnelt. Auch diese Skulptur können Sie an der Promenade betrachten.
Anfahrt
Gräfte und Wallanlagen Soest
59494 Soest
Kontakt
Tourist Information Soest
Tel.: 02921 66350050
Mail: willkommen@soest.de
Web: www.wms-soest.de
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Öffnungszeiten
ganzjährig zugänglich
Eintritt
Eintritt frei
Denkmalgeschützt
Diese Anlage steht unter Denkmalschutz.
Gartendenkmale
Bau- genauso wie Gartendenkmale bedeuten uns allen etwas, denn sie prägen den Alltag jedes Menschen wie kaum eine andere Kunstform. Ein Gartendenkmal ist durch verschiedene Landesdenkmalschutzgesetze definiert und geschützt. Wichtig ist, dass das Gartendenkmal einer abgeschlossenen Epoche angehöret und eine kulturhistorische Einordnung nachvollziehbar ist. Die Gartendenkmalpflege des LWL inventarisiert historische Gärten und Parkanlagen sowie andere gestaltete Landschaftsteile. Die Gartendenkmalpfleger:innen unterstützen die Unteren Denkmalbehörden mit Fachgutachten, um denkmalwerte Freiräume unter Schutz zu stellen. Zur Rekonstruktion von historischen Gartenanlagen können Parkpflegewerke entwickelt und im Anschluss Parkpflegeseminare umgesetzt werden.