Schieder-Schwalenberg: Schlosspark Schieder
Um den Schlosspark Schieder in seiner ganzen Pracht zu entdecken, beginnen Sie am besten im Norden. Sie betreten das Anwesen hier durch ein barockes Gartentor und haben direkt einen herrlichen Blick auf das weit entfernt liegende Schloss. Auf einer langen Allee spazieren Sie nun auf den Park der Anlage zu. Die 260 Linden, die diesen Weg säumen, stehen hier schon genauso lange wie das Schloss selbst: Anfang des 18. Jahrhunderts ließ Rudolf Graf zur Lippe-Brake den eher schlichten Bau samt der Allee auf der Nordseite errichten, auf der Sie nun spazieren.
Besonderheiten:
- Barockgarten (Südseite)
- Englischer Landschaftsgarten (Nordseite)
- Lindenallee
Gartenhäuser und eine Butter-Grotte
An einem der Teiche können Sie eine weitere Besonderheit des Parks entdecken: den sogenannten Butterborn, eine Quelle, die von grob behauenen Bruchsteinen umschlossen ist. In dieser künstlichen Grotte wurde Butter gekühlt, wenn die Fürsten den Sommer im Schloss Schieder verbrachten.
Wenn Sie unter einigen Nadelbäumen hindurch und an den Teichen vorbei weiterlaufen, gelangen Sie zu einigen historischen Garten- und Gewächshäusern. Die Fürstin Pauline zur Lippe ließ diese Gebäude im Jahr 1817 hier errichten, um darin Blumen, Obst und Gemüse zu pflanzen. Eines davon, das so genannte „Blumenhaus“, wurde inzwischen denkmalgerecht erneuert.
Barockgarten mit Wasserkunst
Der Barockgarten auf der Südseite des Schlosses ist sogar noch älter als der Park im Norden. Er stammt aus dem 18. Jahrhundert und wurde im Jahr 2009 originalgetreu restauriert. Auf vier Ebenen können Sie hier nun barocke Gartenkunst bestaunen. Vom Schloss aus spazieren Sie über Kieswege zwischen Rasenflächen und niedrigen Hecken und laufen an einem Springbrunnen und an bunten Blumenbeeten vorbei. Über eine breite Treppe gelangen Sie auf die drei oberen Terrassen dieses Parks. Die Gartenbaumeister der Barockzeit haben auch hier das Wasser als Gestaltungselement eingesetzt: Von jeder Ebene aus sprudeln kleine Wasserfälle durch speiende Steinfiguren hindurch auf die nächste Terrasse herab.
Auch dieser Barockgarten wurde im 19. Jahrhundert umgestaltet. Die Fürsten ließen damals neue Bäume pflanzen, von denen Sie auch heute noch einige prächtige Exemplare bewundern können. Besonders bemerkenswert ist eine opulente amerikanische Strauchkastanie an der Ostseite des Gartens. Hier können Sie dem Plätschern des Schweibachs lauschen, der die gesamte Parkanlage durchfließt.
Heute ein Gartendenkmal
Anfang des 20. Jahrhunderts gingen Schloss und Parkanlagen in den Besitz des Landes Lippe über. Im Jahr 1963 wechselte das Anwesen erneut den Besitzer: Es wurde der Gemeinde Schieder übertragen, die die Grünanlagen seitdem als Kurpark nutzt. 1999 wurde der Anlage sogar ein Titel verliehen: Wegen seiner großen Bedeutung für die Gartengeschichte der Region wurde der Schlosspark damals offiziell zum Gartendenkmal erklärt.
Anfahrt
Schlosspark Schieder
Im Kurpark 1
32816 Schieder-Schwalenberg
Tel.: 05282 969301 (Förderverein)
Schlosspark.Schieder@t-online.de
www.schlosspark-schieder.de
Weitere Informationen:
Tourist Information Schieder-Schwalenberg
Marktstr. 5
32816 Schieder-Schwalenberg
Telefon: 05282 60194
tourismus@schieder-schwalenberg.de
tourismus.schieder-schwalenberg.de
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Öffnungszeiten
ganzjährig zugänglich
Eintritt
Eintritt frei
Denkmalgeschützt
Diese Anlage steht unter Denkmalschutz.
Gartendenkmale
Bau- genauso wie Gartendenkmale bedeuten uns allen etwas, denn sie prägen den Alltag jedes Menschen wie kaum eine andere Kunstform. Ein Gartendenkmal ist durch verschiedene Landesdenkmalschutzgesetze definiert und geschützt. Wichtig ist, dass das Gartendenkmal einer abgeschlossenen Epoche angehöret und eine kulturhistorische Einordnung nachvollziehbar ist. Die Gartendenkmalpflege des LWL inventarisiert historische Gärten und Parkanlagen sowie andere gestaltete Landschaftsteile. Die Gartendenkmalpfleger:innen unterstützen die Unteren Denkmalbehörden mit Fachgutachten, um denkmalwerte Freiräume unter Schutz zu stellen. Zur Rekonstruktion von historischen Gartenanlagen können Parkpflegewerke entwickelt und im Anschluss Parkpflegeseminare umgesetzt werden.
Fachinformationen
Weitere Informationen zur Anlage erhalten Sie im Kulturlandschafts-Informationssystem LWL-GeodatenKultur.
In LWL-GeodatenKultur finden Sie Interessantes und Wissenswertes zum reichen bau- und landschaftskulturellen Erbe von Westfalen-Lippe. Entdecken Sie Spuren und Zeugnisse der Vergangenheit. Diese erzählen von der geschichtlichen Entwicklung unserer vielfältigen Kulturlandschaften. Baudenkmäler, Bodendenkmäler und Gartenanlagen sind wertvoller Teil des kulturellen Erbes. Auch historische Kulturlandschaftselemente wie Hohlwege, Bildstöcke, Alleen und alte Landnutzungsformen wie Niederwälder gehören dazu. In seiner Gesamtheit bestimmt das kulturelle Erbe die charakteristische Eigenart der westfälisch-lippischen Kulturlandschaften.