Sassenberg-Füchtorf: Gärten an der Schlossanlage Harkotten
In der Doppelschlossanlage Harkotten in Sassenberg-Füchtorf können Sie nicht nur zwei ganz unterschiedliche Schlösser bewundern, sondern auf einem Rundweg um die ehemalige Wasserburg auch durch zwei Bundesländer spazieren. Das Grundstück liegt nämlich teilweise auf der Grenze zwischen Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Große Teile der Doppelschlossanlage sind heute nicht mehr zugänglich, weil die Gebäude bewohnt sind oder als Büroräume genutzt werden. Sie können jedoch vor Ihrem Besuch eine Führung durch das Schloss oder die Gärten vereinbaren und auch das Gartencafé besuchen.
Die Doppelschlossanlage dehnt sich auf mehreren Inseln aus und ging aus einer Burg hervor, die im Mittelalter der münsterische Lehnsmann Heinrich von Korff errichten ließ. Bereits in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts teilten seine beiden Söhne den Besitz und die Burg auf. Bis heute befindet sich der westliche Teil im Besitz der Familie von Korff. Im Jahre 1615 fiel der östliche Teil durch Heirat an die Familie von Ketteler, die sich hier Mitte des 18. Jahrhunderts ein repräsentatives barockes Schloss erbauen ließ. Auf den Fundamenten des ehemaligen Burghauses wurde 1805/06 das elegante klassizistische Herrenhaus der Familie von Korff errichtet. Die Doppelschlossanlage und ihre Gärten sind heute leider größtenteils nicht mehr zu besichtigen, da sie sich in Privatbesitz befinden. Ihre idyllische Umgebung ist trotzdem einen Besuch wert.
Besonderheiten:
- seltene Doppelschlossanlage
- Rundweg mit Ausblick auf die beiden Schlösser mit Gärten
- monumentale Atlasfigur aus der Mitte des 18. Jahrhunderts
- Waldstück mit Urnenmonument und Gruft, dem sog. Eiskeller
Rundweg um die ehemalige Wasserburg
Ein Rundweg führt heute östlich des Anwesens durch den nahen Wald und an der historischen Schlossanlage vorbei, deren Anblick Sie aus der Ferne genießen können.
An der südlichen Zufahrt zum Schlossgelände können Sie Ihr Fahrzeug auf einem öffentlichen Parkplatz abstellen. Von dort aus laufen Sie in Richtung des Ketteler'schen Schlosses und biegen dann nach rechts auf den Rundweg ab. Hier laufen Sie ein Stück und halten sich dann links in Richtung Wald. Unterwegs fällt ein kleines Waldstück auf, das einst als Lustwäldchen - ein Ort der Muße, der Zetreuung und des Vergnügens - gestaltet worden ist. Hieran erinnern in diesem Bereich noch heute eine tonnengewölbte Brücke aus Naturstein und die rudimentär vorhandenen geschlängelten Wege. Auf Höhe des Forsthauses können Sie eine vier Meter hohe Figur von Atlas bewundern, dem Titanen, der in der griechischen Mythologie die Weltkugel auf seinen Schultern trägt. Das beeindruckende barocke Kunstwerk aus Sandstein stammt aus dem Jahr 1729.
Ausblick auf die Schlossanlage
Wenn Sie dem Rundweg weiter durch den Wald folgen, biegen Sie wieder links ab. Diese Etappe Ihres Spaziergangs verläuft auf der Landesgrenze zwischen Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Am Weg malerisch gruppierte Buchen, Eichen, Hainbuchen und Linden sowie einst landschaftlich angelegte Baumhaine stammen vermutlich noch aus einer Gestaltungphase gegen Ende des 18. Jahrhunderts. Mittlerweile wurde der alte Baumhain durch eine Nadelholzaufforstung ersetzt. Hier befindet sich jedoch noch heute die ehemalige Gruft, der sogenannte Eiskeller, sowie eine aufgesockelte Urne aus Sandstein. Diese Gartenpartie diente als Ort der Erinnerung an die Vergänglichkeit.
Von hier aus haben Sie einen schönen Ausblick über Wiesen und Weiden und können bis zu den beiden Harkottener Schlössern schauen.
Anfahrt
Schloss Harkotten (von Korff)
Harkotten 2
48336 Sassenberg
Tel.: 05426 807677
Mobil: 0172 4517984
mvk@harkotten.eu
www.schlossharkotten.de
Besucherinformationen:
Verkehrsamt Sassenberg
Schürenstrasse 17
48331 Sassenberg
Tel.: 02583 309 0
Fax: 02583 309 8800
stadt@sassenberg.de
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Öffnungszeiten
Schloss:
Mo geschlossen
Di, Mi, Do, Fr, Sa 14.00 bis 19.00 Uhr
So 11.00 bis 20.00 Uhr
Rundweg:
ganzjährig zugänglich
Eintritt
Eintritt frei
Denkmalgeschützt
Diese Anlage steht unter Denkmalschutz.
Gartendenkmale
Bau- genauso wie Gartendenkmale bedeuten uns allen etwas, denn sie prägen den Alltag jedes Menschen wie kaum eine andere Kunstform. Ein Gartendenkmal ist durch verschiedene Landesdenkmalschutzgesetze definiert und geschützt. Wichtig ist, dass das Gartendenkmal einer abgeschlossenen Epoche angehöret und eine kulturhistorische Einordnung nachvollziehbar ist. Die Gartendenkmalpflege des LWL inventarisiert historische Gärten und Parkanlagen sowie andere gestaltete Landschaftsteile. Die Gartendenkmalpfleger:innen unterstützen die Unteren Denkmalbehörden mit Fachgutachten, um denkmalwerte Freiräume unter Schutz zu stellen. Zur Rekonstruktion von historischen Gartenanlagen können Parkpflegewerke entwickelt und im Anschluss Parkpflegeseminare umgesetzt werden.
Fachinformationen
Weitere Informationen zu den Anlagen vom Haus von Ketteler und vom Haus von Korff erhalten Sie im Kulturlandschafts-Informationssystem LWL-GeodatenKultur.
In LWL-GeodatenKultur finden Sie Interessantes und Wissenswertes zum reichen bau- und landschaftskulturellen Erbe von Westfalen-Lippe. Entdecken Sie Spuren und Zeugnisse der Vergangenheit. Diese erzählen von der geschichtlichen Entwicklung unserer vielfältigen Kulturlandschaften. Baudenkmäler, Bodendenkmäler und Gartenanlagen sind wertvoller Teil des kulturellen Erbes. Auch historische Kulturlandschaftselemente wie Hohlwege, Bildstöcke, Alleen und alte Landnutzungsformen wie Niederwälder gehören dazu. In seiner Gesamtheit bestimmt das kulturelle Erbe die charakteristische Eigenart der westfälisch-lippischen Kulturlandschaften.