Paderborn: Paderanlagen
Mehr als 200 Quellen sprudeln im ostwestfälischen Paderborn. Sie speisen den kleinen Fluss Pader, der mitten in der Innenstadt entspringt. Unter dem Motto „Park am Wasser“ ist nach dem Zweiten Weltkrieg entlang dieses Gewässers und seiner Quellen eine ausgedehnte Grünanlage entstanden, die sich vom Dom bis zu den Paderwiesen am Rande der Altstadt und weiter bis zum nördlichen Stadtteil Schloß Neuhaus erstreckt. Unterwegs laufen Sie an Spielplätzen und am großen Padersee vorbei, wo Sie in einem Café eine Pause einlegen können.
Die namensgebende Pader ist ein außergewöhnlicher Fluss. Sie mündet schon nach vier Kilometern in die Lippe und nimmt auf dem Weg dorthin Wasser aus mehr als 200 Quellen auf. Der Grund für diese vielen Gewässer ist die Paderborner Hochfläche südlich der Stadt, die aus porösem Kalkstein besteht. Darin versickert besonders viel Regenwasser, das einige Kilometer entfernt, mitten in Paderborn, als Quellwasser wieder an die Oberfläche dringt.
Besonderheiten:
- mehr als 200 Quellen in der Altstadt
- langgestreckter Park vom Stadtkern bis Schloß Neuhaus
- Spielplätze und Ruhebereiche am Flussufer
- Padersee mit Café und Spielplatz
Kaskaden, Geißel’scher Garten und eine Wassermühle
Viele der Paderquellen, wie etwa die Bornepader, die Dammpader und die Warme Pader, sind im Park auf besondere Weise in Szene gesetzt: durch Quellbecken und Kaskaden zum Beispiel, also künstliche, stufenförmige Wasserfälle. Dadurch entsteht eine Wasserlandschaft, die nicht nur besonders idyllisch anzuschauen ist, sondern auch eine akustische Komponente hat.
Einige der Quellen entspringen am Geißel'schen Garten. Früher war diese Anlage ein repräsentativer Privatgarten, heute ist sie ein öffentlicher Park. Sie können hier auf einem Fußweg an den Paderläufen entlang bis zur Stümpels Mühle spazieren, die als einzige der ursprünglich fünf Wassermühlen noch erhalten ist.
Die Gestaltung des Quellgebiets ist übrigens typisch für die Gartenarchitektur der 1950er-Jahre. Diese zeichnet sich durch Quellbecken mit ihren leicht geschwungenen Ufern, klar geführte Wege, großzügige Rasenflächen, Mauern, Treppen und Plätzen aus Natursteinen aus. Dieser Teil der Paderanlagen steht deshalb heute unter Denkmalschutz.
Weg zum See durch die naturnahe Auenlandschaft
Ein Stück nordwestlich der Altstadt wurde die Pader im Jahr 1981 zu einem fast sieben Hektar großen Gewässer aufgestaut: dem Padersee. Er dient bis heute als Hochwasserrückhaltebecken. Von der Innenstadt aus laufen Sie durch eine naturnahe Auenlandschaft am Fluss entlang bis hinunter zum See. Der Weg führt Sie durch Feuchtwiesen, Röhricht und kleine Auenwälder. Hier können Sie Graureiher an ihren Rastplätzen beobachten.
Auch der Padersee selbst eignet sich perfekt für einen langen Spaziergang, denn Sie können ihn auf einem Fuß- und Radweg komplett umrunden. Am Ufer laden ein Café und ein Spielplatz zum Verweilen oder Toben ein. Und wenn Sie möchten, können Sie anschließend auch noch weiter bis zum 2,5 Kilometer entfernten Stadtteil Schloß Neuhaus und dem Schloss- und Auenpark laufen.
Anfahrt
Maspernpl. 1
33098 Paderborn
Besucherinformationen:
Tourist Information Paderborn
Verkehrsverein Paderborn e.V.
Königsplatz 10
33098 Paderborn
Tel.: 05251 8812980
Fax: 05251 882990
tourist-info@paderborn.de
www.paderborn.de/tourismus
Die Kartendarstellung steht derzeit leider nicht zur Verfügung.
Öffnungszeiten
ganzjährig zugänglich
Eintritt
Denkmalgeschützt
Diese Anlage steht unter Denkmalschutz.
Gartendenkmale
Bau- genauso wie Gartendenkmale bedeuten uns allen etwas, denn sie prägen den Alltag jedes Menschen wie kaum eine andere Kunstform. Ein Gartendenkmal ist durch verschiedene Landesdenkmalschutzgesetze definiert und geschützt. Wichtig ist, dass das Gartendenkmal einer abgeschlossenen Epoche angehöret und eine kulturhistorische Einordnung nachvollziehbar ist. Die Gartendenkmalpflege des LWL inventarisiert historische Gärten und Parkanlagen sowie andere gestaltete Landschaftsteile. Die Gartendenkmalpfleger:innen unterstützen die Unteren Denkmalbehörden mit Fachgutachten, um denkmalwerte Freiräume unter Schutz zu stellen. Zur Rekonstruktion von historischen Gartenanlagen können Parkpflegewerke entwickelt und im Anschluss Parkpflegeseminare umgesetzt werden.
Fachinformationen
Weitere Informationen zur Anlage erhalten Sie im Kulturlandschafts-Informationssystem LWL-GeodatenKultur.
In LWL-GeodatenKultur finden Sie Interessantes und Wissenswertes zum reichen bau- und landschaftskulturellen Erbe von Westfalen-Lippe. Entdecken Sie Spuren und Zeugnisse der Vergangenheit. Diese erzählen von der geschichtlichen Entwicklung unserer vielfältigen Kulturlandschaften. Baudenkmäler, Bodendenkmäler und Gartenanlagen sind wertvoller Teil des kulturellen Erbes. Auch historische Kulturlandschaftselemente wie Hohlwege, Bildstöcke, Alleen und alte Landnutzungsformen wie Niederwälder gehören dazu. In seiner Gesamtheit bestimmt das kulturelle Erbe die charakteristische Eigenart der westfälisch-lippischen Kulturlandschaften.