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Olsberg: Sauerländer Blütengarten

In der Nähe des Naturmonuments Bruchhauser Steine erstreckt sich auf dem Gelände des Gutshofes von Schloss Bruchhausen über 1500 qm ein farbenprächtiges florales Paradies. Der Sauerländer Blütengarten besteht in seiner jetzigen Form seit 2019. Durch alte Obstbäume und die Einbindung älterer Pflanzungen wirkt der Garten aber keineswegs neu angelegt. In diversen Themengärten erleben Sie historische und seltene Arten sowie durch ihr farbliches Ensemble bestechende Gartenabschnitte. Die einzelnen Gärten sind durch einen barrierefreien Weg miteinander verbunden.

Der Familienbetrieb Rosenbogen Heidrich, zu dem der Sauerländer Blütengarten gehört, eröffnete die erste Wirkstätte schon in den 1990er-Jahren. Der damalige Betrieb war die floristische Urzelle des nahe gelegenen Rosendorfes Assinghausen, eines von sieben Dörfern in Deutschland, die laut der Deutschen Rosengesellschaft e. V. diesen Namen tragen darf. Mit dem neuen Standort hat sich die lebendige Pflanzensammlung stets vergrößert. Die Umgestaltung des ehemaligen Obstgartens des Gutshofes konnte im Rahmen eines LEADER-Projektes (EU-Fördermittel zur Unterstützung des ländlichen Raumes) realisiert werden. Von Beginn an wurde bei der Bepflanzung auf ökologische Aspekte geachtet. Eine große Anzahl von Wildstaudenarten bietet der heimischen Insektenwelt eine breite Nahrungsgrundlage. Es gibt zudem Unterschlupfmöglichkeiten für Wildbienen und Kleintiere. Bestimmungstafeln informieren über die Fauna in den Beeten. Die jeweiligen Pflanzenarten, die auch vor Ort erworben werden können, sind ebenfalls beschildert.

Besonderheiten:

  • Erhaltung pflanzlicher Artenvielfalt
  • Refugium für Insekten- und Kleintierarten
  • Verbreitung von Gartenwissen
  • Thematische Aufteilung der Gartenareale
  • Barrierefreie Wege
     

Alles hat seinen Platz: Die Themengärten

Mit viel Sachverstand und Plan wurden im Sauerländer Blütengarten diverse Themengärten angelegt, die sich über die 1500 qm große Fläche erstrecken. Die Themengebiete im Blütengarten unterliegen ganz unterschiedlichen Kriterien. Die Sortierung erfolgt nach Aspekten der Standortbeschaffenheit und Wissensvermittlung. Aber auch das ästhetische Moment ist in einigen Themengärten tonangebend. So haben sich im Laufe der letzten Jahre acht verschiedenene Gärten entwickelt. Nicht zuletzt deshalb ist die Blütenoase in Olsberg auch als Schaugarten des Vereins Natur im Garten NRW e. V. ausgewählt worden.

Feuerwerke aus Blüten

Drei Gartenbereiche stehen ganz unter farblich dominierenden Mottos. Der Prinzessinengarten wird gänzlich von Pink, Rosé und Lila-Tönen dominiert. Auch Clematis und früh blühende Pflanzen sind hier nur im Farbspektrum des Mottos „Think Pink“ vertreten. Konträr dazu dominiert im Feuergarten insbesondere das Farbspektrum zwischen Gelb, Orange und Rot und im Eisgarten finden sich kühlere Weiß-, Rosé und Hellblautöne. Eine bestimmte Pflanze ist und bleibt die dominanteste Art im Sauerländer Blütengarten: Die Rose. Schließlich haben zahlreiche Ramblerrosen die alten Bäume erobert oder ranken sich romantisch um ruinenartige Bögen. Kurzum, sie sind aus diesem Kleinod nicht mehr wegzudenken. Ca. 200 frostharte Rosensorten wurden im Areal des Rosengartens liebevoll arrangiert. Durch den Fokus auf historische und widerstandsfähige Rosenarten überleben die hier gepflanzten Arten die teils strengeren Winter im Sauerland.

Ein schattiges Plätzchen

Im Schattengarten finden sich zahlreiche Wildgehölze, darunter viele Wildrosenarten, die der heimischen Vogelwelt eine wichtige Futterquelle im Herbst bieten. Wildwachsende Abschnitte bieten Schutz und Unterschlupf für kleinere Säugetiere. Zudem sollen die schattig platzierten Blütenstauden veranschaulichen, welche Arten sich besonders gut für die dunkleren Ecken im Garten eignen. Diese Vielfalt aus Flora und Fauna tummelt sich in diesem Abschnitt unter den alten Obstbäumen, die noch aus der Zeit des ehemaligen Gutshofes stammen. Den Themen Naturschutz und Biodiversität ist auch der sogenannte Nektargarten gewidmet. Schon der Name deutet daraufhin, welche Tiere hier besonders glücklich werden. Die dort wachsenden Pflanzen sind besonders reichhaltige Nahrungsquellen für viele Bienen- und Insektenarten. Der Sauerländer Blütengarten arbeitet zudem in Kooperation mit der Biologischen Station Hochsauerlandkreis e. V..

Große Vielfalt alter Nutz- und Heilpflanzen

Im Bauerngarten werden nach dem „Arche-Prinzip“ alte Gemüse- und Zierpflanzensorten erhalten. Ebenso erfüllt der Garten auch einen Lehrzweck. Das alte Wissen über die Bewirtschaftung der Bauerngärten, die bis Mitte des 20. Jahrhunderts die primäre Nahrungsgrundlage für die meisten Familien im ländlichen Raum darstellten, soll nicht verloren gehen. Das hier verwendete Saatgut wie auch die Anbaumethoden stammen aus der vorindustriellen Zeit. Auch ein Kneippwinkel darf im Kneippheilbad Olsberg natürlich nicht fehlen. Nahezu alle von dem Pfarrer Sebastian Kneipp beschriebenen Kräuter haben in diesem Gartenareal ein Plätzchen gefunden. Vor allem die Minze nimmt einen großen Teil des Winkels ein. Hier weisen die Beschreibungen auch auf die jeweiligen naturheilkundlichen Verwendungszwecke hin.

Spezialisiert auf: Historische Rosen

Die Gallica Officinalis, auch Apothekerrose genannt, ist so etwas wie die Grande Dame unter den Rosengewächsen, mit dessen Geschichte man Bücher füllen könnte. Im Stammbaum der europäischen Gartenrosen, insbesondere der Leuchtendroten, steht sie an erster Stelle. Sie wird im deutschsprachigen Raum schon 1310 urkundlich erwähnt und ziert das Wappen der englischen Königsdynastie des Hauses Lancaster. Natürlich kam sie lange Zeit nur unterhalb der Flüsse Mosel und Main vor, doch steigende Temperaturen ermöglichen ihr heute auch ein Überleben in Westfalen. Hier im Blütengarten fühlt sich diese historische Rosenart besonders wohl. Die Eigentümerin Mechthild Heidrich lobt ihre besonders robuste Art, die ihr auch das Überleben härterer Winter ermöglicht. Übrigens: Erst moderne Rosenzüchtungen haben die Fähigkeit, mehrmals im Jahr zu blühen. Bei den historischen Rosenarten ist nur eine Blütephase pro Jahr möglich, doch gerade diese Seltenheit steigert die Vorfreude umso mehr.

Anfahrt

Sauerländer Blütengarten
im Gutshof Schloss Bruchhausen
Gaugreben´scher Weg 1
59939 Olsberg

ÖPNV: Bus R31 ab Olsberg Bhf, Haltestelle: Unter den Steinen

Besucherinformationen:
Mechthild Heidrich
Tel.: 0151/15752612
https://www.rosenbogen-heidrich.de/


Touristik und Stadtmarketing Olsberg GmbH
Ruhrstraße 32
59939 Olsberg
www.tourismus-brilon-olsberg.de/



 

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Öffnungszeiten

nicht durchgehend geöffnet


April - Oktober täglich 11-18:00 Uhr

Eintritt

Eintritt nach Saison

Siehe: https://www.rosenbogen-heidrich.de/