Transkript anzeigen Abspielen Pausieren

Ochtrup: Haus Welbergen

Die Wasserburg Haus Welbergen im nördlichen Münsterland ist vor allem in den Sommermonaten ein wunderschönes Ausflugsziel, wenn die Rosen und Stauden im Garten in strahlenden Farben blühen. Bei Ihrem Spaziergang über das Anwesen, das südöstlich der Stadt Ochtrup mitten im Grünen liegt, laufen Sie unter hundertjährigen Bäumen und an den Wassergräben entlang, die die Burg umgeben. Auch die Gebäude – das rechteckige Haupthaus und die langgestreckte Vorburg – sind ein prächtiger Anblick. Jenseits der Burginsel können Sie eine Obstwiese mit einem historischen Pavillon und besonders schönen, alten Bäumen bewundern, die wahrscheinlich aus der Zeit des Barocks stammen. Ein historischer Park und ein Waldstück gehören ebenfalls zum Anwesen.

Die Geschichte von Haus Welbergen begann vor mehr als 700 Jahren. Im 13. Jahrhundert residierten hier die Herren von Welleberghe, die der Burg ihren Namen gaben. Im Laufe der Jahrhunderte wechselte das Anwesen mehrfach den Besitzer. 1929 kaufte das niederländische Ehepaar Jan und Bertha Jordaan-van Heek die Wasserburg und die dazugehörigen Ländereien. Nach dem Tod seiner Ehefrau gründete Jan Jordaan-van Heek die „Bertha-Jordaan-van Heek-Stiftung“, die das Anwesen seitdem verwaltet. Das Haus wird heute für Tagungen genutzt. Sie können aber jederzeit einen Spaziergang durch den Innenhof und Garten auf der Vorburginsel, den Park und den Wald unternehmen.

Besonderheiten:

  • Naturdenkmäler im Obstgarten
  • Wallweg mit Rhododendren
  • ausgedehnter Wald

 

Das romantische Haupthaus

Sie können die Anlage von verschiedenen Seiten betreten, am besten laufen Sie aber von der Hauptstraße aus hinein. Folgen Sie dem Gauxbach, der rechts von Ihnen liegt, ein Stück und lassen Sie den alten Posthof links liegen, in dem heute ein Fitnessstudio mit Café untergebracht ist. Biegen Sie dann direkt links ab und gehen Sie anschließend direkt wieder rechts. Hinter der nächsten sanften Kurve sehen Sie eine alte Wassermühle und einen Kornspeicher, die den Weg rahmen. An diesen Gebäuden vorbei gelangen Sie über die ehemalige Zugbrücke und durch das kleine Torhaus auf die Vorburginsel – und hier haben Sie den besten Ausgangspunkt für einen Rundgang erreicht. Zur Einstimmung können Sie die romantische Atmosphäre des historischen Anwesens in Ruhe auf sich wirken lassen und auch schon das Haupthaus bewundern, das im 16. Jahrhundert erbaut wurde.

Gärten nach historischem Vorbild

Im Hof der Vorburg standen früher mehrere Wirtschaftsgebäude. In den 1960er-Jahren ließ die Bertha-Jordaan-van Heek-Stiftung diese Gebäude abreißen und stattdessen den geometrischen Garten anlegen, der an historischen Vorbildern orientiert ist. Durch diese wunderschöne Anlage können Sie heute spazieren und in die verschiedenen Epochen eintauchen – zum Beispiel in die der Renaissance, an die der kreisrunde Brunnen in der Mitte des Gartens erinnert.
Nahe der kleinen Marienkapelle, die an der hinteren rechten Ecke des Gartens dem Torhaus gegenüber steht, können Sie zwei der ältesten Pflanzen der Grünanlage bewundern: einen Buchsbaum und einen auffällig beschnittenen Eschenahorn.

Naturdenkmäler aus dem 18. Jahrhundert

Im Nordosten des Anwesens liegt hinter der Wassermühle eine lang gestreckte Wiese mit Obstbäumen. Auf Ihrem Weg zur Vorburg sind Sie daran schon vorbeigelaufen. Die Fläche wird zum größten Teil von einem schmalen Wassergraben, einer Gräfte, umgrenzt. Torpfeiler aus dem Jahre 1730 markieren den Zugang zu dieser Wiese, die früher wohl intensiv als Garten genutzt wurde. Im 18. Jahrhundert wurde neben Blumen wie Tulpen und Hyazinthen offenbar auch Tabak angebaut. Im 19. Jahrhundert wuchsen hier vermutlich außerdem mehrere Pomeranzen, also Orangenbäume. 
Heute ist die Garteninsel eine einfache Obstwiese. Ein kleiner Pavillon ist von der ursprünglichen Gestaltung des Gartens noch erhalten geblieben, außerdem wachsen hier eine mächtige Platane, eine große Eibe und eine knorrige Esskastanie, die allesamt als Naturdenkmale unter Schutz gestellt wurden. Wahrscheinlich wurden diese Bäume schon zur Zeit des Barocks gepflanzt, als der Garten angelegt wurde. 

Vom Wallweg in den Wald

Im Osten des Hauses Welbergen liegt ein weiterer, landschaftlich schön gestalteter Bereich, der von der früheren Pracht der Anlage zeugt. Gehen Sie einfach von der Obstwiese zurück zum Kornspeicher und biegen Sie dahinter links ab. Folgen Sie dann dem Weg, der zwischen der Hausgräfte auf der rechten und dem Gauxbach auf der linken Seite parallel zur Burginsel verläuft – er führt Sie durch schöne Solitärgehölze und zahlreiche alte Rhododendren, die hier im 19. und frühen 20. Jahrhundert angepflanzt wurden.  
Danach laufen Sie auf gepflegten Wegen weiter in den Wald. Auch hier können Sie noch viele Einzelheiten entdecken, die Zeuge der historisch gewachsenen Kulturlandschaft sind: eine alte Hecke aus durchgewachsenen Hainbuchen zum Beispiel, die eine große rechteckige Wiese auf drei Seiten umgrenzt.

Neues Konzept für ein historisches Anwesen: Der alte Posthof

Ihren Spaziergang können Sie im kleinen Café des Fitnessstudios mit Außenterrasse ausklingen lassen, an dem Sie zu Beginn Ihres Besuchs schon vorbeigelaufen sind. Das Fachwerkhaus stand ursprünglich knapp zwei Kilometer nördlich der Wasserburg, in der Nähe des Dorfes Welbergen. 1966 wurde es an den heutigen Standort an die Hauptstraße versetzt, die den ehemaligen Verlauf des Postwegs von Münster über Gronau ins niederländische Zwolle nachzeichnet. Mehr als 40 Jahre lang beherbergte das Gebäude den Alten Posthof, ein alt eingesessenes Gasthaus. Mit dem Fitnessstudio wird ein neues Nutzungskonzept erprobt.

Das Haus Welbergen dagegen steht schon immer an seinem alten Platz. Es hat sich inzwischen weit über Westfalen hinaus einen Namen als stimmungsvoller Ort für internationale Tagungen und Begegnungen gemacht. Sogar Besucher aus den benachbarten Niederlanden kommen gern hierher.

Anfahrt

Haus Welbergen
Bertha Joordaan-van Heek Straße
48607 Ochtrup

Tel.: 02553 1333 und 02553 8148
Fax: 02553 977556
haus.welbergen@web.de
franz-josef.melis@web.de

Besucherinformationen
Tourist Info Ochtrup
Veranstaltungs- und Werbegemeinschaft Ochtrup e.V.
Töpferstraße 2
48607 Ochtrup

Tel.: 02553 98180
Fax: 02553 98181
kontakt@ochtrup-info.de
www.vwo-ochtrup.de 

Die Kartendarstellung steht derzeit leider nicht zur Verfügung.

Öffnungszeiten

ganzjährig geöffnet

Montag von 9 bis 12 Uhr
und Mittwoch bis Freitag von 9 bis 12 Uhr
ist das Büro besetzt

Eintritt

Eintritt frei

Denkmalgeschützt

Diese Anlage steht unter Denkmalschutz.


Gartendenkmale

Bau- genauso wie Gartendenkmale bedeuten uns allen etwas, denn sie prägen den Alltag jedes Menschen wie kaum eine andere Kunstform. Ein Gartendenkmal ist durch verschiedene Landesdenkmalschutzgesetze definiert und geschützt. Wichtig ist, dass das Gartendenkmal einer abgeschlossenen Epoche angehöret und eine kulturhistorische Einordnung nachvollziehbar ist. Die Gartendenkmalpflege des LWL inventarisiert historische Gärten und Parkanlagen sowie andere gestaltete Landschaftsteile. Die Gartendenkmalpfleger:innen unterstützen die Unteren Denkmalbehörden mit Fachgutachten, um denkmalwerte Freiräume unter Schutz zu stellen. Zur Rekonstruktion von historischen Gartenanlagen können Parkpflegewerke entwickelt und im Anschluss Parkpflegeseminare umgesetzt werden.

Fachinformationen

Weitere Informationen zur Anlage erhalten Sie im Kulturlandschafts-Informationssystem LWL-GeodatenKultur.

In LWL-GeodatenKultur finden Sie Interessantes und Wissenswertes zum reichen bau- und landschaftskulturellen Erbe von Westfalen-Lippe. Entdecken Sie Spuren und Zeugnisse der Vergangenheit. Diese erzählen von der geschichtlichen Entwicklung unserer vielfältigen Kulturlandschaften. Baudenkmäler, Bodendenkmäler und Gartenanlagen sind wertvoller Teil des kulturellen Erbes. Auch historische Kulturlandschaftselemente wie Hohlwege, Bildstöcke, Alleen und alte Landnutzungsformen wie Niederwälder gehören dazu. In seiner Gesamtheit bestimmt das kulturelle Erbe die charakteristische Eigenart der westfälisch-lippischen Kulturlandschaften.