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Münster: Botanischer Garten und Schlossgarten

Moor, Alpen, Heide oder Tropen: Im Botanischen Garten in Münster durchstreifen Sie verschiedene nachgebildete Landschaften und lernen dabei Baum-, Strauch-, Gräser- und Blumenarten kennen. Insgesamt werden hier rund 8.000 Pflanzenarten kultiviert. Der Garten gehört zum Park des Barockschlosses von Münster. Diese Anlage ist eine wahre Oase der Ruhe mitten in der Stadt. Unternehmen Sie einen ausgedehnten Spaziergang durch den Schlosspark über befestigte Wege sowie Waldwege, die Sie auch am Wassergraben entlangführen, der das Schlossareal umgibt.

Besonderheiten:

  • Botanischer Garten mit Themengärten und Gewächshäusern
  • auch im Winter warmes Tropenhaus
  • klassizistische Orangerie aus dem 19. Jahrhundert
  • Landschaftsgarten mit Spazierwegen
  • Führungen und Veranstaltungen

 

Barockschloss mit geometrisch gestaltetem Park

Johann Conrad Schlaun plante den mehr als 14 Hektar großen Schlosspark über dem Grundriss eines fünfzackigen Sterns als geometrische Gartenanlage. Schlauns Pläne konnten jedoch aus Kostengründen nur teilweise umgesetzt werden. Die Gartenplanung und -ausführung wurde in reduzierter Form von Wilhelm Ferdinand Lipper und dem Hofgärtner Franz Conrad Haas fortgeführt. Gemäß dem Vorbild Schlauns kam die fünfeckig geführte Allee sowie das zentral in der Anlage platzierte Wasserbassin zur Ausführung. Der Bereich zwischen der Schlossterrasse und dem Wasserbassin war gestalterisch durch lang gestreckte Rasenparterres geprägt. Die verbleibenden Bereiche wurden als Boskett ausgeführt, als naturnah gestaltetes Wäldchen mit geschwungenen Wegen. 1788 erhielten die Bürgerinnen und Bürger laut Verordnung des Kurfürsten Max Franz von Österreich freien Zutritt zur Schlossanlage. Auf den alten Wegen spazieren Sie auch heute noch im Grünen.

Vom barocken zum Botanischen Garten

Im Jahr 1803 bezog schließlich Freiherr vom Stein das Münstersche Schloss, der Oberpräsident von Westfalen. Auf seinen Wunsch hin wurde die Fläche des französischen Parterres im Zentrum des Schlossparks in einen Botanischen Garten mit Gewächshäusern und Sammlungsgärten verwandelt. Die Gärtner legten dafür eigens Beete an und pflanzten verschiedene Gehölze im so genannten Arboretum. Wenn Sie durch den Botanischen Garten spazieren, bewundern Sie hier prächtige Laubbäume, Koniferen und Rhododendren. Außerdem entdecken Sie einen Steingarten mit Pflanzen aus alpinen Regionen, Alpinum genannt. Dieser stammt ebenfalls noch aus der Umgestaltungsphase des beginnenden 19. Jahrhunderts.

Themengärten, Gewächshäuser und Sinnesgarten

Im Laufe der Zeit kamen viele weitere Themengärten hinzu, darunter Bauerngärten, Heide- und Moorlandschaften und Beete mit Heilpflanzen. Insgesamt können Sie in dem über viereinhalb Hektar großen Garten rund 8.000 verschiedene Pflanzenarten entdecken.
Ein besonderer Höhepunkt der Anlage ist der Riech- und Tastgarten, der nach der Lehre von Hugo Kükelhaus angelegt wurde. Hier können Sie die Pflanzen nicht nur anschauen, sondern mit allen Sinnen erleben und kennenlernen. Außerdem stehen insgesamt zehn Gewächshäuser im Botanischen Garten. Sechs davon können Sie besichtigen, zum Beispiel das Sukkulenten- und das Tropenhaus. Das älteste Gewächshaus ist die klassizistische Orangerie, die 1840 erbaut wurde. Hier überwintern wie schon früher besonders kälteempfindliche Pflanzen.

Ein Spaziergang durch den Landschaftsgarten

Nach Ihrem Rundgang durch den Botanischen Garten können Sie noch weiter in den landschaftlich gestalteten und bewaldeten Bereich laufen, der die Pflanzensammlungen wie ein grüner Gürtel umrahmt. Dieser fast zehn Hektar große Teil vom Schlosspark, der nicht dem Botanischen Garten zugeschlagen wurde, wurde Mitte des 19. Jahrhunderts auf Anordnung des preußischen Königs in einen Landschaftsgarten umgestaltet und erhielt so sein heutiges Aussehen. Peter Joseph Lenné und Joseph Clemens Weyhe, zwei prominente Gartenkünstler des 19. Jahrhunderts, entwarfen die Pläne für die Neugestaltung. Sie überarbeiteten beispielsweise die Wegeführung und verpflanzten einzelne Gehölze. Dank dieser Maßnahmen haben Sie auch heute noch einen besseren Blick durch den Park.

Die Entstehung: Eng verknüpft mit zwei berühmten Namen

Die Entstehung des Botanischen Gartens und des Schlossgartens ist eng mit zwei berühmten Namen verknüpft: Johann Conrad Schlaun und Freiherr vom Stein. Schlaun entwarf die Pläne für das imposante Schloss, das 1787 als letzte große Barockresidenz in Deutschland vollendet wurde. Er handelte damals im Auftrag des damaligen Münsteraner Fürstbischofs, Maximilian Friedrich von Königsegg-Rothenfels. Der preußische Beamte und Reformer Freiherr vom Stein wiederum hatte im 19. Jahrhundert die Idee, auf der Grünanlage hinter dem Schloss einen Botanischen Garten anzulegen.

 

 

Anfahrt

Botanischer Garten der Universität Münster
Schlossgarten 5
48149 Münster

Tel.: 0251 8323827
Fax: 0251 8323800
botanischer.garten@uni-muenster.de
www.uni-muenster.de/botanischergarten
 

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Öffnungszeiten

grundsätzlich täglich geöffnet

zu den detaillierten Öffnungszeiten

Eintritt

Eintritt frei 

Denkmalgeschützt

Diese Anlage steht unter Denkmalschutz.


Gartendenkmale

Bau- genauso wie Gartendenkmale bedeuten uns allen etwas, denn sie prägen den Alltag jedes Menschen wie kaum eine andere Kunstform. Ein Gartendenkmal ist durch verschiedene Landesdenkmalschutzgesetze definiert und geschützt. Wichtig ist, dass das Gartendenkmal einer abgeschlossenen Epoche angehöret und eine kulturhistorische Einordnung nachvollziehbar ist. Die Gartendenkmalpflege des LWL inventarisiert historische Gärten und Parkanlagen sowie andere gestaltete Landschaftsteile. Die Gartendenkmalpfleger:innen unterstützen die Unteren Denkmalbehörden mit Fachgutachten, um denkmalwerte Freiräume unter Schutz zu stellen. Zur Rekonstruktion von historischen Gartenanlagen können Parkpflegewerke entwickelt und im Anschluss Parkpflegeseminare umgesetzt werden.

Fachinformationen

Weitere Informationen zur Anlage erhalten Sie im Kulturlandschafts-Informationssystem LWL-GeodatenKultur.

In LWL-GeodatenKultur finden Sie Interessantes und Wissenswertes zum reichen bau- und landschaftskulturellen Erbe von Westfalen-Lippe. Entdecken Sie Spuren und Zeugnisse der Vergangenheit. Diese erzählen von der geschichtlichen Entwicklung unserer vielfältigen Kulturlandschaften. Baudenkmäler, Bodendenkmäler und Gartenanlagen sind wertvoller Teil des kulturellen Erbes. Auch historische Kulturlandschaftselemente wie Hohlwege, Bildstöcke, Alleen und alte Landnutzungsformen wie Niederwälder gehören dazu. In seiner Gesamtheit bestimmt das kulturelle Erbe die charakteristische Eigenart der westfälisch-lippischen Kulturlandschaften.