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Blütenpracht im Prälaturgarten des Klosters Dalheim. Am Ende des Gartens sieht man die Orangerie.

Mariendisteln und Kapuzinerkresse

Lichtenau: Dalheimer Klostergärten

Im und um das Kloster Dalheim können Sie das Leben in Klöstern kennenlernen, wie es in früheren Jahrhunderten üblich war. Hier, in den Gebäuden des ehemaligen Augustinerchorherrenstifts, ist heute die Stiftung Kloster Dalheim LWL-Landesmuseum für Klosterkultur untergebracht. Rund um das Kloster können Sie durch die abwechslungsreichen Klostergärten spazieren, die im 20. Jahrhundert nach alten Plänen neugestaltet wurden. Auf der siebeneinhalb Hektar großen Anlage können Sie zum Beispiel den üppigen Privatgarten des Priors besichtigen und im Kräutergarten verschiedene Heilpflanzen entdecken.

Offen für Besucher:innen und Bürger:innen

Im Mittelalter und zur Zeit des Barocks hatten einfache Bürgerinnen und Bürger keinen Zutritt zu den Dalheimer Klostergärten. Nur die Ordensleute und Laienbrüder durften hier spazieren gehen. Sie bauten in den Gärten rund um das Kloster Obst, Gemüse und Heilkräuter an. Als das Stift im 19. Jahrhundert säkularisiert wurde, ließen die Besitzer die Klostergebäude und die Grünanlagen umgestalten und nutzten die Gärten als landwirtschaftliche Flächen. Von 2006 bis 2010 wurden die alten Gärten nach historischen Plänen rekonstruiert. Heute können Sie sich wieder einen Eindruck davon machen, wie solche Anlagen früher einmal aussahen und welche klostertypischen Heil-, Zier-, Nutz- und Symbolpflanzen hier wuchsen. Bei Ihrem Rundgang erfahren Sie auf mehreren Tafeln Interessantes über die jeweiligen Gärten und einzelne Pflanzen.

Besonderheiten:

  • Stiftung Kloster Dalheim. LWL-Landesmuseum für Klosterkultur
  • Vier Klostertypische Gartentypen
  • Heil-, Zier-, Nutz- und Symbolpflanzen

 

Obstbäume und vielfältige Beete im Konventsgarten

Rechts des Hauptgebäudes liegt ein barocker Konventsgarten. Wie schon im 18. Jahrhundert erstreckt sich diese Anlage über sechs Terrassen hinab bis ins Tal der Dalheimer Klosteranlage. Auf den oberen Terrassen können Sie durch einen Obstgarten spazieren, der im Zuge der Umgestaltung neu angelegt wurde. Auf der Hauptterrasse wachsen rund um einen Springbrunnen in 20 kleinen Beeten verschiedene Pflanzen, die in Klostergärten früher typisch waren – zum Beispiel tränende Herzen, Mariendisteln, Schachbrettblumen und Kapuzinerkresse. Auf Schildern können Sie nachlesen, wozu diese Gewächse früher genutzt wurden oder welche symbolische Bedeutung sie hatten. Fünf Beete auf der Hauptterrasse sind mit Heilpflanzen bestückt, die früher zur Herstellung von Medizin verwendet wurden. Ihre Blätter und Blüten wurden zum Beispiel zu Tropfen, Pillen und Salben, zu Pest- oder Seelenarzneien verarbeitet.

Heilkräuter für das Klosterkrankenhaus

In der Nähe der Ruine des barocken Klosterkrankenhauses können Sie auch noch einen kleinen Kräutergarten besuchen. Ob er früher genauso aussah wie heute, ist nicht bekannt. Sicher ist, dass in Dalheim – wie in den meisten anderen Klöstern – Heilkräuter angebaut wurden, um die Bevölkerung auch der umliegenden Orte medizinisch zu versorgen. Karl der Große hatte die Güter und Klöster seines Kaiserreiches schon im 9. Jahrhundert dazu verpflichtet und eine Liste der Heilpflanzen festgelegt, die dazu benötigt wurden. 

Anfahrt

Stiftung Kloster Dalheim
LWL-Landesmuseum für Klosterkultur
Am Kloster 9
33165 Lichtenau-Dalheim

Tel.: 05292 93190
Fax: 05292 9319119
kloster-dalheim@lwl.org
Kloster Dalheim

 

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Öffnungszeiten

ganzjährig geöffnet
Di - So und an Feiertagen 10 – 18 Uhr
außer 24., 25. und 31. Dezember

Eintritt

Zu den Preisen

Denkmalgeschützt

Diese Anlage steht unter Denkmalschutz.


Gartendenkmale

Bau- genauso wie Gartendenkmale bedeuten uns allen etwas, denn sie prägen den Alltag jedes Menschen wie kaum eine andere Kunstform. Ein Gartendenkmal ist durch verschiedene Landesdenkmalschutzgesetze definiert und geschützt. Wichtig ist, dass das Gartendenkmal einer abgeschlossenen Epoche angehöret und eine kulturhistorische Einordnung nachvollziehbar ist. Die Gartendenkmalpflege des LWL inventarisiert historische Gärten und Parkanlagen sowie andere gestaltete Landschaftsteile. Die Gartendenkmalpfleger:innen unterstützen die Unteren Denkmalbehörden mit Fachgutachten, um denkmalwerte Freiräume unter Schutz zu stellen. Zur Rekonstruktion von historischen Gartenanlagen können Parkpflegewerke entwickelt und im Anschluss Parkpflegeseminare umgesetzt werden.

Fachinformationen

Weitere Informationen zur Anlage erhalten Sie im Kulturlandschafts-Informationssystem LWL-GeodatenKultur.

In LWL-GeodatenKultur finden Sie Interessantes und Wissenswertes zum reichen bau- und landschaftskulturellen Erbe von Westfalen-Lippe. Entdecken Sie Spuren und Zeugnisse der Vergangenheit. Diese erzählen von der geschichtlichen Entwicklung unserer vielfältigen Kulturlandschaften. Baudenkmäler, Bodendenkmäler und Gartenanlagen sind wertvoller Teil des kulturellen Erbes. Auch historische Kulturlandschaftselemente wie Hohlwege, Bildstöcke, Alleen und alte Landnutzungsformen wie Niederwälder gehören dazu. In seiner Gesamtheit bestimmt das kulturelle Erbe die charakteristische Eigenart der westfälisch-lippischen Kulturlandschaften.