Isselburg: Wasserburg Anholt
Die weitläufigen Gartenanlagen rund um die malerische Wasserburg Anholt in Isselburg sind zu jeder Jahreszeit eine Augenweide. Im Frühjahr verwandeln sich die Wiesen im Landschaftsgarten in ein riesiges, farbenfrohes Blumenmeer, im Sommer erstrahlen die Blüten der Rosen und Rhododendren und im Herbst leuchtet das Laub der Bäume in allen Rot- und Orangetönen. Bei Ihrem Spaziergang können Sie Gartenkunst aus mehreren Epochen bewundern und die Burg besichtigen. Das Labyrinth im Park und der nahe Wildpark in der „Anholter Schweiz“ sind spannende Ausflugsziele für Familien mit kleinen Kindern.
Fürstenfamilie bewohnt noch heute Hauptburg
Die Burg Anholt in Isselburg nahe der niederländischen Grenze ist eine der größten Wasserburgen in Westfalen. Seit 1811 gehört sie der Fürstenfamilie zu Salm-Salm, die auch heute noch einen Teil der Hauptburg bewohnt. Im Laufe der Zeit wurde die Burg Anholt immer wichtiger für ihre Besitzer. Sie vergrößerten die Gartenanlagen nach und nach zu einem repräsentativen Park. Heute spazieren Sie hier durch Lustgärten im französischen Stil, weitläufige Landschaftsgärten nach englischem Vorbild und an kunterbunten Wildblumenwiesen vorbei. Dabei umrunden Sie die Wasserburg und sehen den eindrucksvollen Bau von allen Seiten.
Besonderheiten:
- historische Wasserburg mit Museum
- barocke Gärten mit Skulpturen
- Irrgarten
Ausflug in die "Anholter Schweiz" mit Wildpark
Von der Burg Anholt sind es nur fünf Kilometer zu einem weiteren schönen Ausflugsziel: der so genannten „Anholter Schweiz“, die Fürst Leopold zu Salm-Salm gegen Ende des 19. Jahrhunderts anlegte. Sie können dort an einem See spazieren gehen, der dem Vierwaldstätter See nachempfunden ist. Er ist von Felsenformationen gerahmt, die einer Berglandschaft in der Schweiz verblüffend ähnlichsehen. Am Ufer steht das so genannte „Schweizerhaus“, das – passenderweise – wie eine Schweizer Berghütte aussieht. Um den See herum erstreckt sich seit den 1990er-Jahren außerdem der „Biotopwildpark Anholter Schweiz“. Sie können diesen 56 Hektar großen Park auf einem sechs Kilometer langen Wegenetz durchwandern. Dabei kommen Sie an Großvolieren und weitläufigen Gehegen mit einheimischen Wildtieren vorbei.
Der Fürst ließ seinerzeit übrigens alle Materialien für seine Miniatur-Schweiz mit Schiffen und Pferdekarren aus der echten Schweiz anliefern. Er war so angetan von diesem Land, weil er und seine Frau ihre Hochzeitsreise dort verbracht hatten. Die „Anholter Schweiz“ sollte sie für immer an diese Reise erinnern.
Vorburg und Burghof mit Museum
Am besten beginnen Sie Ihren Rundgang mit einem Abstecher in den Burghof. Vom Parkplatz aus laufen Sie auf einem Weg, der von Buchsbaumbüschen gesäumt ist, direkt auf die Vorburg- und die Burginsel zu. Am Ende der Zufahrt betreten Sie über eine Holzbrücke die Vorburginsel. Das erste Haus wurde hier wahrscheinlich schon im 14. Jahrhundert errichtet. Im 17. Jahrhundert wurde die Vorburg umgebaut. Seither stehen hier die Gebäude, die Sie bei Ihrem Besuch heute noch bewundern können. Sehenswert ist das Torgebäude mit dem Glockenturm, der von einer geschwungenen Zwiebelhaube geschmückt wird.
Vom Hof der Vorburg gelangen Sie über eine weitere Brücke in den Innenhof der Hauptburg. Hier können Sie den Bergfried (den „Dicken Turm“) und die übrigen Burggebäude aus der Nähe betrachten. Wenn Sie möchten, können Sie in der Hauptburg ein Museum besuchen. Darin sind unter anderem einen Rittersaal, ein Marmorzimmer, das Burgverlies sowie die umfangreiche Gemäldesammlung der Fürstenfamilie zu besichtigen.
Alte Wassermühlen, Rosen und barocke Gartenkunst
Um von der Burginsel in die Gärten der Anlage zu gelangen, laufen Sie zurück über die Holzbrücke und ein Stück die Zufahrt entlang. Etwa auf halber Strecke müssen Sie den Eingangsweg jedoch verlassen und sich rechts halten. Sie gehen jetzt auf zwei historische Gebäude zu, die auf den ersten Blick wie einfache Wohnhäuser aussehen. Tatsächlich sind es zwei Wassermühlen, die hier seit dem 18. Jahrhundert stehen. Eine Brücke verbindet die beiden Wassermühlen und wird von einer Figur des Heiligen Nepomuk bewacht. Dahinter liegt eine Allee, die Sie weiter am Ufer des Burgteichs entlangführt.
Am Ende der Allee biegen Sie rechts ab und laufen über eine weitere Brücke auf den wahrscheinlich ältesten Teil des Parks zu: den Wassergarten. Im Zweiten Weltkrieg wurde er zerstört und später liebevoll wiederhergerichtet. Seither können Sie hier durch einen Rosengarten spazieren, in dem vor allem im Sommer weiße, rosafarbene und kräftig rote Blüten blühen. Aber auch zu jeder anderen Jahreszeit ist der Garten, der mit barocken Götterfiguren und Vasen geschmückt ist, ein schöner Anblick.
Vom Wassergarten laufen Sie über eine zweite Brücke direkt zum so genannten Busquett. In diesem barocken Garten umrahmen leuchtend blühende Blumen und üppige Grünpflanzen zwei symmetrisch gestaltete Flächen, die mit Buchsbaum-Ornamenten geschmückt sind. Dazwischen pläschert ein Brunnen. Auf der schlossabgewandten Seite der Anlage können Sie zwei lebensgroße Skulpturen bewundern, die einen Reiter und eine Amazone zeigen. Insgesamt sind in den Gartenanlagen 45 solcher Kunstwerke verteilt, fast alle Skulpturen des bedeutenden Bildhauers Johann Wilhelm Gröninger.
Anfahrt
Wasserburg Anholt
Schloss 1
46419 Isselburg
Tel.: 02874 900890
Fax: 02874 9008960
info@wasserburg-anholt.de
www.wasserburg-anholt.de
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Öffnungszeiten
Eintritt
Zu den Preisen
Denkmalgeschützt
Diese Anlage steht unter Denkmalschutz.
Gartendenkmale
Bau- genauso wie Gartendenkmale bedeuten uns allen etwas, denn sie prägen den Alltag jedes Menschen wie kaum eine andere Kunstform. Ein Gartendenkmal ist durch verschiedene Landesdenkmalschutzgesetze definiert und geschützt. Wichtig ist, dass das Gartendenkmal einer abgeschlossenen Epoche angehöret und eine kulturhistorische Einordnung nachvollziehbar ist. Die Gartendenkmalpflege des LWL inventarisiert historische Gärten und Parkanlagen sowie andere gestaltete Landschaftsteile. Die Gartendenkmalpfleger:innen unterstützen die Unteren Denkmalbehörden mit Fachgutachten, um denkmalwerte Freiräume unter Schutz zu stellen. Zur Rekonstruktion von historischen Gartenanlagen können Parkpflegewerke entwickelt und im Anschluss Parkpflegeseminare umgesetzt werden.
Fachinformationen
Weitere Informationen zur Anlage erhalten Sie im Kulturlandschafts-Informationssystem LWL-GeodatenKultur.
In LWL-GeodatenKultur finden Sie Interessantes und Wissenswertes zum reichen bau- und landschaftskulturellen Erbe von Westfalen-Lippe. Entdecken Sie Spuren und Zeugnisse der Vergangenheit. Diese erzählen von der geschichtlichen Entwicklung unserer vielfältigen Kulturlandschaften. Baudenkmäler, Bodendenkmäler und Gartenanlagen sind wertvoller Teil des kulturellen Erbes. Auch historische Kulturlandschaftselemente wie Hohlwege, Bildstöcke, Alleen und alte Landnutzungsformen wie Niederwälder gehören dazu. In seiner Gesamtheit bestimmt das kulturelle Erbe die charakteristische Eigenart der westfälisch-lippischen Kulturlandschaften.