Hagen: Barocker Höhengarten Schloss Hohenlimburg
Hoch über dem Lennetal thront das Schloss Hohenlimburg und ihr barocker Schmuckgarten. Die mittelalterliche Höhenburg ist die einzige ihrer Art in Westfalen und bis heute erhalten. Die Grünanlage wurde Anfang des 21. Jahrhunderts nach historischem Vorbild neu angelegt. Ihr Ausflug in die Höhe bietet einen schönen Blick auf das Lennetal und das angrenzende Sauerland. Auf der Rückseite des Schlosses wachsen Weinreben, die schon eine lange Tradition auf Hohenlimburg haben. Das Schloss selbst können Sie jeden Sonntag mit einer Führung besichtigen. In der Adventszeit findet im Schlosshof und im Fürstensaal ein stimmungsvoller Weihnachtsmarkt statt, im Sommer können Sie im Schlossgarten Kulturveranstaltungen unter freiem Himmel besuchen.
Besonderheiten:
- mittelalterliche Höhenburg
- Barockgarten und historische Weinterrassen
- Blick ins Lennetal und auf die Berge des Sauerlands
- Kulturveranstaltungen und Weihnachtsmarkt
Barocker Garten nach französischem Vorbild - mit Kompromissen
Für dieses letzte Element war der Schlossberg allerdings zu steil – auf den Grand Parc musste der Graf deshalb verzichten. Auf Hohenlimburg gibt es außerdem keine Alleen, Wiesen oder Gewässer wie in anderen Barockgärten, die den Park mit der Landschaft der Umgebung verbinden. Das Parterre war sehr aufwändig: Dafür musste der Graf einen Hang teilweise ebnen und die entstandene Fläche durch Mauern aus Sand- und Kalkstein abstützen lassen. Er ließ das Parterre anschließend aber barocktypisch mit üppigen Pflanzen und Statuen aus der Zeit schmücken. Neben diesem Ziergarten entstanden auch mehrere Nutzgärten, in denen Obst, Gemüse und Kräuter angebaut wurden. Dazu wurden auf der Südseite des Gebäudes Terrassen mit Weinreben angelegt.
Verfall im 20. Jahrhundert
Mitte des 18. Jahrhunderts verlegte die Familie von Bentheim-Tecklenburg ihren Familiensitz nach Rheda. Bis dahin hatten sie auf Hohenlimburg gelebt. Das Anwesen wurde aber weiterhin gepflegt. Vor allem die Nutzgärten blieben bis weit ins 20. Jahrhundert erhalten, während der barocke Schmuck des Parterregartens im Laufe der Zeit reduziert wurde. Etwa ab Mitte der 1950er-Jahre wurden die Gärten immer weniger gepflegt, weil die Instandhaltung zu teuer war, und verfielen in den folgenden Jahrzehnten. In Teilen des Parks wurden stattdessen Bäume angepflanzt.
Neues Leben für Hohenlimburg
Bis heute gehört das Schloss dem Fürstenhaus zu Bentheim-Tecklenburg. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts schloss sich die Fürstenfamilie mit drei Vereinen und zwei Stiftungen zusammen, um die fast verfallenen Schlossgärten zu neuem Leben zu erwecken. Das Parterre wurde wiederhergestellt und die alten Wege neu angelegt, die den Rasen heute wieder in vier fast gleich große Flächen unterteilen und rundherum begrenzen. Auch die gewaltigen Mauern wurden saniert, die das Parterre am Hang abstützen – und auf den historischen Weinterrassen auf der Südseite wurden neue Rebstöcke angepflanzt.
Durch diese umfangreiche Sanierung ist das Schloss Hohenlimburg heute wieder ein schönes Ausflugsziel und ein beliebter Ort für Kulturveranstaltungen geworden. Im Sommer zum Beispiel locken die Hohenlimburger Schlossspiele mit Theater, Tanz und Live-Musik unter freiem Himmel – und in der Adventszeit ist die prächtige Anlage Kulisse für einen stimmungsvollen Weihnachtsmarkt.
Anfahrt
Schloss Hohenlimburg GmbH
Alter Schlossweg 30
58119 Hagen-Hohenlimburg
Tel.: 02334 2771
Fax: 02334 444 451 5
post@schloss-hohenlimburg.de
www.schloss-hohenlimburg.de
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Gartendenkmale
Bau- genauso wie Gartendenkmale bedeuten uns allen etwas, denn sie prägen den Alltag jedes Menschen wie kaum eine andere Kunstform. Ein Gartendenkmal ist durch verschiedene Landesdenkmalschutzgesetze definiert und geschützt. Wichtig ist, dass das Gartendenkmal einer abgeschlossenen Epoche angehöret und eine kulturhistorische Einordnung nachvollziehbar ist. Die Gartendenkmalpflege des LWL inventarisiert historische Gärten und Parkanlagen sowie andere gestaltete Landschaftsteile. Die Gartendenkmalpfleger:innen unterstützen die Unteren Denkmalbehörden mit Fachgutachten, um denkmalwerte Freiräume unter Schutz zu stellen. Zur Rekonstruktion von historischen Gartenanlagen können Parkpflegewerke entwickelt und im Anschluss Parkpflegeseminare umgesetzt werden.
Fachinformationen
Weitere Informationen zur Anlage erhalten Sie im Kulturlandschafts-Informationssystem LWL-GeodatenKultur.
In LWL-GeodatenKultur finden Sie Interessantes und Wissenswertes zum reichen bau- und landschaftskulturellen Erbe von Westfalen-Lippe. Entdecken Sie Spuren und Zeugnisse der Vergangenheit. Diese erzählen von der geschichtlichen Entwicklung unserer vielfältigen Kulturlandschaften. Baudenkmäler, Bodendenkmäler und Gartenanlagen sind wertvoller Teil des kulturellen Erbes. Auch historische Kulturlandschaftselemente wie Hohlwege, Bildstöcke, Alleen und alte Landnutzungsformen wie Niederwälder gehören dazu. In seiner Gesamtheit bestimmt das kulturelle Erbe die charakteristische Eigenart der westfälisch-lippischen Kulturlandschaften.