Gelsenkirchen: Von-Wedelstaedt-Park
Mitten im Gelsenkirchener Stadtteil Ückendorf liegt der Von-Wedelstaedt-Park, ein kleiner Waldpark mit schattigen Wegen, einem malerischen Gärtnerhäuschen, altem Bäumbestand, hübschen Lichtungen und einem Teich mit Sitzbänken. Die kleine grüne Oase wurde 1899 hier angelegt und später nach dem Amtmann von Wedelstaedt benannt, der sich seinerzeit für den Gemeindepark eingesetzt hatte. Durch die rund neun Hektar große Anlage spazieren Sie bis heute auf einem Netz aus geschwungenen Wegen, im Sommer können Sie auf den Wiesen ausruhen und Wasservögel auf dem Parkteich beobachten, in dessen Mitte eine Fontäne emporschießt. Ein Ausflug lohnt sich auch mit kleinen Gästen, die sich auf dem Kinderspielplatz austoben können. Im Süden des Parks schließt sich die Halde Rheinelbe mit der Himmelstreppe an, die schon aus der Ferne zu sehen ist.
Im 19. Jahrhunderten schmückten sich viele Industriestädte mit einem Stadtpark. Der damalige Landkreis Gelsenkirchen hatte dafür extra einen Volksgartenfonds gegründet, auf den Ückendorf als erster Ort zurückgriff. Die ehemalige Bauerschaft war innerhalb von 35 Jahren zu einer Industrie-Gemeinde mit gut 13.000 Einwohnern gewachsen und wollte deshalb einen Park zur Erholung für die Bürger:innen anlegen. Die Gemeinde, die seit 1903 ein Ortsteil von Gelsenkirchen ist, schrieb einen Wettbewerb zur Gestaltung der Grünanlage aus und legte darin fest, dass der Park einem kleinen Wäldchen ähneln sollte. Der Stadtgärtner Adolf Jensen aus Oberhausen und der Gartenarchitekt Reinhold Hoemann aus Düsseldorf reichten die besten Entwürfe ein und kombinierten anschließend ihre Pläne. Auf dieser Grundlage entstand zwischen 1899 und 1900 der Park, der im Jahr 1911 auf fünf Hektar erweitert wurde. Heute ist die Anlage rund neun Hektar groß.
Besonderheiten:
- historischer Stadtpark mit Fontänenteich
- Spielplatz und altes Gärtnerhaus
- Spazier- und Radwege zur Halde Rheinelbe
- Findling aus rotem Granit
Parkteich, Plateau und Schutzhütte
Nach wenigen Metern sehen Sie schon den Teich, der das Herzstück der Anlage ist. Hier sind verschiedene Wasservögel zu Hause, in den warmen Monaten schießt in der Mitte des Gewässers eine Fontäne empor. Wenn Sie dem Weg weiter geradeaus folgen und am linken Teichufer entlanglaufen, gelangen Sie an ein halbrundes, von Platanen überspanntes Plateau, das hier ins Wasser ragt. Dieser Teil der Anlage geht auf Hoemanns Konzept zurück. Auf Bänken können Sie über den Teich blicken. Gegenüber sehen Sie auf einer kleinen Halbinsel eine Schutzhütte mit spitzem Dach stehen, die ebenfalls Hoemanns Idee war.
Noch ein Stück weiter entfernt, im Südwesten des Parks, sehen Sie hinter der Schutzhütte ein hübsches Fachwerkhaus durch die Bäume hervorblitzen. Es ist ein altes Gärtnerhaus, das im Jahr 1900 nach dem Vorbild eines Schweizer Fachwerkhauses gestaltet wurde. In der Nähe wurden damals auch einige Tiergehege angelegt, in denen sogar ein Bär zu Hause war. Diese Gehege sind heute nicht mehr erhalten
Teppichbeet und Wegesystem
Am besten betreten Sie den Park von Norden aus. Von der Bochumer Straße biegen Sie rechts in die Parkstraße und dann wieder rechts in den Park ab. Auf einem der Hauptwege laufen Sie vom Eingang aus auf ein großes Teppichbeet zu, das in der Mitte der ersten Wegkreuzung liegt. Dieses Beet geht ebenso wie die Wege durch den Park auf Jensens Entwürfe zurück. Bis heute können Sie auf geschwungenen Wegstrecken kleine und größere Runden über die Anlage drehen. Wenn Sie direkt zum Parkteich spazieren möchten, lassen Sie das Beet rechts liegen und nehmen Sie an der Weggabelung die linke Abzweigung.
Halde Rheinelbe: Emscher-Radweg, Skulpturenwald und Himmelstreppe
Südlich des Parks schließt sich die Halde Rheinelbe an. Sie erreichen dieses ehemalige Industriegebiet zu Fuß oder mit dem Fahrrad über den Emscher-Radweg, der im Westen des Von-Wedelstaedt-Parks auf einer ehemaligen Bahntrasse verläuft. Auf dem insgesamt 225 Kilometer langen Fahrrad-Rundkurs können Sie das Ruhrgebiet zwischen Duisburg und Dortmund entdecken – also auch Gelsenkirchen.
Sie sollten die Halde unbedingt auch abseits des Radwegs erkunden, denn Sie werden an Wegkreuzungen, auf Lichtungen oder im Dickicht des Waldes immer wieder Skulpturen und Kunstobjekte entdecken. Sie alle fügen sich zu einem „Skulpturenwald“ zusammen, der vom Künstler Herman Prigann ab Anfang der 1990er-Jahre auf der Halde und im umgebenden Gelände angelegt wurde. Einen Höhepunkt dieser Sammlung erreichen Sie, wenn Sie sich an der Weggabelung hinter der Forststation links halten und dem geschwungenen Weg folgen. Auf dieser Route sehen Sie zu Ihrer Linken in luftiger Höhe eine eigentümliche Skulptur aus Betonblöcken emporragen. Prigann platzierte diese zehn Meter hohe „Himmelstreppe“ mitten auf dem kegelförmigen, beinahe nackten Spiralberg, der auf der obersten der beiden Hauptterrassen rund 20 Meter in die Höhe ragt. Den Hügel und die Skulptur erreichen Sie auf spiralförmigen Wegen von drei Seiten – oder Sie kürzen über eine Treppe ab, die Sie auf geradem, aber steilem Weg zum höchsten Punkt des Berges führt.
Anfahrt
Von-Wedelstaedt-Park
Parkstraße
45886 Gelsenkirchen
Besucherinformationen:
Stadt- und Tourist-Info
Eberststraße 1
45879 Gelsenkirchen
Tel.: 0209 1693968
touristinfo@gelsenkirchen.de
www.gelsenkirchen.de
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Öffnungszeiten
ganzjährig zugänglich
Eintritt
Eintritt frei