Dörentrup: Schlosspark Wendlinghausen
Das Schloss Wendlinghausen im Lipper Bergland gehört zu den prachtvollsten Bauten der sogenannten Weserrenaissance, einer Blütezeit in Ostwestfalen im16. und 17. Jahrhundert. Der Park entstand im 18. Jahrhundert, als die Familie von Reden die Anlage übernahm. Bis heute können Sie hier im Schatten eindrucksvoller Bäume spazieren gehen, die teilweise rund 200 Jahre alt sind. Dazwischen überziehen Frühblüher den Boden jedes Jahr mit einem Farbteppich. Auf den Wiesen sind Werke renommierter Künstlerinnen und Künstler zu sehen.
Eines der Markenzeichen des Schlossparks Wendlinghausen sind die vielen eindrucksvollen heimischen und exotischen Bäume, unter denen Sie hier spazieren. Sie können bei Ihrem Besuch zum Beispiel eine Flügelnuss, einen Magnolienbaum, einen gut 200 Jahre alten Tulpenbaum und eine fast ebenso alte Hemlocktanne bewundern. Auch die Riesenlebensbäume und die seltenen Sapindusfichten sind eindrucksvolle Nadelgehölze. An allen Bäumen sind Schilder mit den botanischen und deutschen Namen angebracht. Darauf ist auch das Jahr vermerkt, in dem sie gepflanzt wurden.
Besonderheiten:
- Schloss aus der Zeit der Weserrenaissance
- exotische und heimische Baumarten im Schlosspark
- wechselnde Ausstellungen zeitgenössischer Kunst
Die Handschrift der Familie von Reden
Zum Schloss gehörten früher vier Scheunen und eine umgrenzende Mauer aus Bruchstein. Diese oder ähnliche Elemente gab es damals auch auf anderen Anwesen des lippischen Landadels, zu dem auch die Familie von Reden gehörte. Sie wohnt seit 1731 und bis heute im Schloss Wendlinghausen und ließ damals auch den Schlosspark anlegen, während zuvor jahrzehntelang Pächter und Verwalter das Gut bewirtschaftet hatten. Vor allem ein Mitglied der Familie prägte das Aussehen dieser bis heute beeindruckenden Grünanlage: Ernst von Reden. Er sammelte leidenschaftlich gern Pflanzen und ließ im 19. Jahrhundert viele der exotischen Bäume und Sträucher anpflanzen. Außerdem wurde unter seiner Aufsicht der Graben vor dem Schloss zugeschüttet, das ursprünglich von allen Seiten von Wasser umgeben war. Am so neu entstandenen Haupteingang ließ von Reden eine repräsentative Sandsteintreppe bauen, die hier bis heute zu sehen ist.
Vielfältige Botanik und wechselnde Kunstausstellungen
Nach dem Ersten Weltkrieg beauftragte Ernst von Redens Enkel Otto den Garteninspektor Paul Lässig, den damals rund zwei Hektar großen Schlosspark umzugestalten. Lässig legte ein neues Wegesystem an und gruppierte die Pflanzen neu, so dass Sie heute einen interessanten Blick bieten. Er pflanzte auch einige weitere exotische Gehölze im Park an, zum Beispiel eine riesige Hängebuche und eine Gruppe orientalischer Fichten, die bis heute hier wachsen.
Der Park wurde in den 1960er-Jahren umgestaltet. Die Wege sind im Rasen verschwunden. Der Schlosspark ist aber immer noch eine eindrucksvolle Grünanlage und misst heute rund drei Hektar. Bei Ihrem Spaziergang unter den vielen alten Bäumen können Sie außerdem die beiden zeitgenössischen Skulpturen „Mutter“ und „Pavillion“ bewundern.
Anfahrt
Schloss Wendlinghausen
Am Schloß
32694 Dörentrup
Tel.: 05265 8909
Fax: 05265 8298
info@schloss-wendlinghausen.de
www.schloss-wendlinghausen.de
Die Kartendarstellung steht derzeit leider nicht zur Verfügung.
Öffnungszeiten
April bis Oktober und bei Veranstaltungen
Eintritt
Eintritt frei
Ggfs. gesonderte Eintrittspreise bei besonderen Veranstaltungen.
Service
Führungen nach Vereinbarung
WC
Pflanzenkauf nur im Rahmen der Veranstaltungen
Barrierefreiheit: Das Schloss und der Park sind wegen fehlender befestigter Wege nur zum Teil für Menschen mit Gehbehinderungen geeignet.
Fachinformationen
Weitere Informationen zur Anlage erhalten Sie im Kulturlandschafts-Informationssystem LWL-GeodatenKultur.
In LWL-GeodatenKultur finden Sie Interessantes und Wissenswertes zum reichen bau- und landschaftskulturellen Erbe von Westfalen-Lippe. Entdecken Sie Spuren und Zeugnisse der Vergangenheit. Diese erzählen von der geschichtlichen Entwicklung unserer vielfältigen Kulturlandschaften. Baudenkmäler, Bodendenkmäler und Gartenanlagen sind wertvoller Teil des kulturellen Erbes. Auch historische Kulturlandschaftselemente wie Hohlwege, Bildstöcke, Alleen und alte Landnutzungsformen wie Niederwälder gehören dazu. In seiner Gesamtheit bestimmt das kulturelle Erbe die charakteristische Eigenart der westfälisch-lippischen Kulturlandschaften.