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Bocholt: Grünanlagen Aasee

Nicht weit von Bocholts Stadtzentrum entfernt liegt ein wunderschönes, grünes Naherholungsgebiet, das sich entlang der Aa und rund um den künstlich angelegten Aasee erstreckt. Umrunden Sie den See zu Fuß oder mit dem Rad auf einer etwa drei Kilometer langen Uferpromenade, die Sie an Spielplätzen, Bootstegen und einer kleinen, geschützten Vogelinsel vorbeiführt. Eine Badebucht mit Sandstrand lädt in den warmen Monaten zum Schwimmen und Sonnenbaden ein oder Sie fahren von hier aus mit dem Tretboot aufs Wasser hinaus. Fast nebenbei werden Sie bei Ihrem Spaziergang am Ufer außerdem immer wieder Spuren der Textilindustrie entdecken, die in Bocholt lange Zeit ein wichtiger Wirtschaftszweig war.

Besonderheiten:

  • Badebucht mit Sandstrand und Strandcafé
  • Treetboot- und Stand-Up-Paddle-Verleih
  • große Freizeitanlage mit Minigolfplatz
  • LWL-Industriemuseum TextilWerk Bocholt 

 

Grüne Insel mit chinesischem Pavillon

Wenn Sie lieber festen Boden unter den Füßen haben, können Sie von der Bucht aus ein Stück nördlich über eine Brücke eine grüne Insel betreten und von hier aus den Blick über den See genießen. Etwa auf der Hälfte des Inselwegs steht ein hübscher chinesischer Pavillon, der ein Geschenk der Partnerstadt Wuxi war und von den beiden führenden Gartenplanern der Volksrepublik China entworfen wurde. Das kleine Gebäude fügt sich auf eigentümliche Weise in die Vegetation ein. Wenn Sie die Insel wieder verlassen, laufen Sie in Richtung Norden auf der Promenade weiter. Dabei passieren Sie eine weitläufige Freizeitanlage, auf der sich kleine wie große Besucher ausgiebig austoben können. Ein Tennisplatz, ein Minigolf-Parcours, eine Skateboard-Anlage, ein Abenteuer- und Bauspielplatz und ein Mountainbike-Parcours lassen keine Wünsche offen. Snacks zur Stärkung finden Sie hier ebenfalls.

Spuren der Textilindustrie

Rund um den See finden Sie bis heute Hinweise auf die Textilindustrie, die Anfang des 19. Jahrhunderts in Bocholt eine große Rolle spielte. Die Freizeithalle zum Beispiel ist ein stummer Zeuge dieses einst so wichtigen Industriezweigs, denn sie diente früher als Webhalle. Aber auch andere Gebäude oder Hinterlassenschaften davon deuten auf diese Zeit hin, zum Beispiel die alten Gemäuer der Königsmühle, die heute in eine Pergola integriert sind. Wenn Sie mehr über die Geschichte der Textilindustrie erfahren möchten, machen Sie am besten einen Abstecher ins LWL-Industriemuseum TextilWerk Bocholt. Es liegt nur wenige Gehminuten von der Freizeitanlage entfernt am nördlichen Ende des Aasees. 

Entlang der Aa zurück zur Bucht

Von hier aus kehren Sie auf der Promenade wieder in Richtung Süden zum Startpunkt Ihres Spaziergangs zurück. Am besten lassen Sie das Textilwerk rechts liegen und biegen von der Uhlandstraße aus nach links zum Yachtclub ab. Sie laufen auf einer Halbinsel zwischen Aasee und Aa durchs Grüne, denn der Fluss führt am gesamten westlichen Ufer des Sees entlang bis zu einer großen Wiese im Süden des Sees. Wenn Sie mit dem Rad unterwegs sind, können Sie Ihren Ausflug bis ins Nachbarland erweitern: An der Aa führt ein Radwanderweg vom Münsterland bis zur Mündung des Flusses in die Niederlande.

Die Geschichte der Aa

Der kleine Fluss Aa entspringt im westlichen Münsterland, schlängelt sich durch die Stadt Bocholt und mündet in den Niederlanden in die Issel. Auf seinem Weg fließt er am Aasee vorbei, einem künstlichen Gewässer aus den 1970er-Jahren, dass heute ein sehr beliebtes Naherholungsgebiet ist. Wenn Sie auf der Uferpromenade um den See laufen oder radeln, wird Ihnen mitten im Wasser eine große Bronzestatue auffallen: Das 6,5 Meter große Werk „Jonas entspringt dem Walfisch“ entwarf der Bildhauer Max Kratz, als der Aasee noch ein Waldbad war. Ein ganz besonderes Erlebnis ist es, nach Sonnenuntergang um den See zu spazieren: Dann ist die Promenade kunstvoll erleuchtet.

Die Natur konnte sich an den Ufern der Aa nicht immer so ungestört entfalten wie heute. Bis 1910 nutzte die Stadt den Fluss als Abwassersystem. Alle Straßengräben der Stadt mündeten damals in die Aa. Dazu kamen große Umweltbelastungen durch die Textilindustrie. Es gab zwar schon eine Kanalisation und eine Kläranlage, die Färbereien und Gerbereien leiteten ihre schmutzigen Abwässer trotzdem in den Fluss und die Webereien nutzten das Wasser der Aa für ihre Fertigungsprozesse. 

Die Wasserqualität war deshalb sehr schlecht. Das beeinträchtigte auch die öffentliche Badeanstalt, die in der Nähe einer alten Mühle direkt an der Aa lag. Außerdem trat der Fluss bei starken Regenfällen immer wieder über seine Ufer. Aus all diesen Gründen entstand der rund 32 Hektar große Aasee, der heute Rückhaltebecken für Hochwasser, Naturreservat und Badesee zugleich ist. Er wurde erst in den 1970er-Jahren ausgehoben, als die Textilindustrie kein ganz so lukrativer Wirtschaftszweig mehr war. Nachdem damals viele Fabriken schließen mussten und keine direkte Verbindung zum Fluss mehr nötig war, wurde auch die durchgängige Promenade um den aus Grundwasser gespeisten See gebaut. 

Badebucht und Bootsverleih

Passend zu seiner Vergangenheit als ehemaliges Waldbad liegt im Südosten des Aasees eine schöne Badebucht mit Sandstrand, an der Sie Ihren Spaziergang starten können. Im Sommer entspannen Sie sich hier in der Sonne, im kühlen Wasser erfrischen und sogar surfen. Auch mit dem Tretboot oder per Stand-Up-Paddle können Sie den Aasee erkunden. Beides können Sie bei schönem Wetter am Strandcafé ausleihen. Vom Wasser aus haben Sie vor allem in den warmen Monaten eine besonders schöne Aussicht auf das bunte Treiben an den grünen Ufern. Das Strandcafé bietet die Gelegenheit für eine anschließende Verschnaufpause.

 

 

Anfahrt

Grünanlagen Aasee
An der Königsmühle
46395 Bocholt

Besucherinformationen:
Tourist-Info Bocholt
Europaplatz 26-28
46399 Bocholt

Tel.: 02871 5044
Fax: 02871 185927
bohinfo@mail.bocholt.de
www.bocholt.de

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Öffnungszeiten

ganzjährige möglich

Eintritt

Eintritt frei

Fachinformationen

Weitere Informationen zur Anlage erhalten Sie im Kulturlandschafts-Informationssystem LWL-GeodatenKultur.

In LWL-GeodatenKultur finden Sie Interessantes und Wissenswertes zum reichen bau- und landschaftskulturellen Erbe von Westfalen-Lippe. Entdecken Sie Spuren und Zeugnisse der Vergangenheit. Diese erzählen von der geschichtlichen Entwicklung unserer vielfältigen Kulturlandschaften. Baudenkmäler, Bodendenkmäler und Gartenanlagen sind wertvoller Teil des kulturellen Erbes. Auch historische Kulturlandschaftselemente wie Hohlwege, Bildstöcke, Alleen und alte Landnutzungsformen wie Niederwälder gehören dazu. In seiner Gesamtheit bestimmt das kulturelle Erbe die charakteristische Eigenart der westfälisch-lippischen Kulturlandschaften.