Bad Driburg: Der Gräfliche Park
Mit einem Brunnen fing in Bad Driburg alles an: Die mineralische Rabe-Quelle war der Ausgangspunkt für die wunderschöne Gartenanlage, die sich über Jahrhunderte hinweg hier entwickelte. Die weiten Rasenflächen sind von über 16.000 aufeinander abgestimmten Stauden und Gräsern durchzogen. Auf geschwungenen Wegen spazieren Sie an romantischen Magnolienbäumen, Teichen und Brunnen entlang und können in einem Lilien- und in einem Hainbuchen-Garten die Ruhe genießen. Unterwegs stoßen Sie immer wieder auf Kunstwerke, die den Gräflichen Park zu einem besonderen Gartenkultur-Erlebnis machen. Seit 2017 schmückt die begehbare Skulptur „Kopf und Körper Bad Driburg“ von Michael Sailstorfer die Anlage. Der ausgezeichnete, niederländische Landschaftsarchitekt Piet Oudolf hat zudem Teile des Garten 2008 neugestaltet.
Ein Park für ausgedehnte Spaziergänge
Der Gräfliche Park von Bad Driburg ist ein herrlicher Ort für ausgedehnte Spaziergänge. Von den kleinen Hügeln, die sich auf den weiten Rasenflächen der Anlage immer wieder erheben, haben Sie einen tollen Blick auf das nahe Eggegebirge, den Teutoburger Wald und die vielen Stauden und Gräser, die die Wiesen wie eine bunte Schneise durchziehen.
Besonderheiten:
- Piet-Oudolf-Garten
- Irrgarten und Kunstwerk von Michael Sailstorfer
- Lilien- und Hainbuchen-Garten
- Rabe-Mineralquelle, Brunnenkunst, Moorteiche
- Ausblicke auf Eggegebirge und Teutoburger Wald
Durch die Brunnenarkaden zur Lilienwiese
Zwischen den kunstvollen Pflanzenkompositionen schmiegen sich außerdem viele Teiche und Brunnen an die geschwungenen Wege des Parks. Hinter den Brunnenarkaden können Sie eine idyllische Lilienwiese des Gartenarchitekten Gilles Clément entdecken, an alten Moorteichen entlang spazieren und durch einen Garten aus Hainbuchen-Hecken wandern. Im Zentrum dieses Gartens steht ein Kunstbrunnen der englischen Bildhauerin Angela Conner, der von der Kraft des Wassers in verschiedene Richtungen bewegt wird.
Die Rabe-Quelle: der Ursprung des Parks
Bad Driburg ist ein Kurort, dessen Ursprung auf eine mineralische Quelle zurückgeht: die Rabe-Quelle. Sie wurde 1665 zu einem Brunnen gefasst. Kurze Zeit später wurde eine Lindenallee angepflanzt, die zu diesem Brunnen führte. So war die Quelle für die Kurgäste sehr gut zugänglich. Im rechten Winkel zu diesem Weg wurde später eine zweite Allee mit lombardischen Pappeln angelegt. Beide Baumwege prägen bis heute die Struktur des Gräflichen Parks, der bis zum Ende des 19. Jahrhunderts um den Brunnen herum entstand und sich heute auf rund 60 Hektar erstreckt. Er ist inzwischen Teil des Europäischen Gartennetzwerks und einer der schönsten Landschaftsgärten in Deutschland.
Vom Landschaftsgarten zum Kurort
Ein kunstinteressierter Adliger aus Braunschweig war es, der Bad Driburg schließlich zu einem richtigen Kurort machte: Caspar Heinrich von Sierstorpff gestaltete die Landschaft am Rande des Eggegebirges im Jahr 1777 baulich und gärtnerisch komplett neu. Zuerst entstand ein einzelnes Kurbad, danach folgten 16 weitere Bade- und Gästehäuser im Fachwerkstil. Die Anlage wurde auf diese Weise nach und nach zu einem Ort des ländlichen Sommervergnügens für die aufgeklärten bürgerlichen Schichten. Die Grundstruktur dieser Umgestaltung können Sie auf Ihrem Spaziergang bis heute sehen, auch wenn viele Häuser inzwischen erneuert, verändert oder ergänzt wurden. Heute gehört der Gräfliche Park mit der exklusiven Hotelanlage in den historischen Gebäuden nach wie vor der Familie Graf von Oeynhausen-Sierstorpff – und sie engagiert sich nun bereits in der siebten Generation dafür, dass die schöne, gepflegte Anlage in ihrer ganzen historischen Pracht erhalten bleibt und sich nachhaltig weiterentwickeln kann. Und das Quellwasser wird erfolgreich als Bad Driburger Mineralwasser vermarktet.
Hölderin-Hain und Diotima-Insel: stumme Zeugen berühmten Besuchs
Auch Friedrich Hölderlin konnte sich der Schönheit des Gräflichen Parks nicht entziehen. Der berühmte Dichter besuchte die Anlage im Jahr 1796 zusammen mit seiner großen Liebe Susette Gontard, die er als „Diotima“ in seinen Gedichten und – kurz nach seinem Besuch in Bad Driburg – auch in seinem Roman „Hyperion“ verewigte. An diesen hohen Besuch erinnern heute noch die Diotima-Insel, die mitten in einem der Teiche des Parks liegt, und der gegenüberliegende „Hölderlin-Hain“. Die Diotima-Gesellschaft organisiert regelmäßig Lesungen und andere Veranstaltungen im Park.
Zitat:
„Wenn man hier in den Park kommt, fühlt man das, was der Gründer des Gartens wollte, dass alles von einem abfällt und man hier seinen Frieden findet."
Gräfin Annabelle von Oeynhausen-Sierstorpff
Anfahrt
Gräflicher Park Health & Balance Resort Bad Driburg
Brunnenallee 1
33014 Bad Driburg
Tel.: 05253 95230
Fax: 05253 9523205
info@graeflicher-park.de
www.graeflicher-park.de
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Öffnungszeiten
April bis Oktober täglich 8 bis 18 Uhr
Eintritt
Zu den Eintritts- & Jahreskarten
Parkführung 3,- € p.P.
Jeden Dienstag 14:30 Uhr
Anmeldung beim Gästeservice-Center
Gruppenführungen auf Anfrage
Fachinformationen
Weitere Informationen zur Anlage erhalten Sie im Kulturlandschafts-Informationssystem LWL-GeodatenKultur.
In LWL-GeodatenKultur finden Sie Interessantes und Wissenswertes zum reichen bau- und landschaftskulturellen Erbe von Westfalen-Lippe. Entdecken Sie Spuren und Zeugnisse der Vergangenheit. Diese erzählen von der geschichtlichen Entwicklung unserer vielfältigen Kulturlandschaften. Baudenkmäler, Bodendenkmäler und Gartenanlagen sind wertvoller Teil des kulturellen Erbes. Auch historische Kulturlandschaftselemente wie Hohlwege, Bildstöcke, Alleen und alte Landnutzungsformen wie Niederwälder gehören dazu. In seiner Gesamtheit bestimmt das kulturelle Erbe die charakteristische Eigenart der westfälisch-lippischen Kulturlandschaften.